Der Streit über den Stellenwert von Abitur im deutschen Qualifikatonsrahmen (DQR) ist vorerst beigelegt. Nach zähen Verhandlungen einigten sich Bund, Länder, Handwerk und Gewerkschaften, die Bewertung der allgemeinen Schulabschlüsse vorerst nicht dem DQR zuzuordnen. Dieser soll Abschlüsse innerhalb Europas leichter vergleichbar machen.
Die DQR-Skala bewertet Bildungsabschlüsse in acht Stufen und soll Arbeitnehmern die Mobilität in der EU erleichtern und den Arbeitgebern Informationen über das jeweilige Qualifikationsniveau der Bewerber vermitteln.
Der jetzt beschlossene DQR stellt die berufliche und akademische Ausbildung in einigen Bereichen gleich. Meistertitel im Handwerk und Bachelor erhalten beide Stufe 6.
Dieses Ergebnis stärke das deutsche System der beruflichen Bildung, meint DGB-Vize Ingrid Sehrbrock: „Es ist jetzt möglich die höchste Stufe zu erreichen, ohne die Hochschule auch nur für einen Tag von innen gesehen zu haben“, sagte Sehrbrock mit Blick auf das Verhandlungsergebnis. Weiter wurde die berufliche Erstausbildung dem Niveau 3 (zweijährige Berufe) und dem Niveau 4 (drei- und dreieinhalbjährige Berufe) zugeordnet.
„Der Kompromiss ist eine gute Grundlage, den Deutschen Qualifikationsrahmen weiter zu entwickeln. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben durch den Deutschen Qualifikationsrahmen mehrere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten“, betonte Ingrid. Sehrbrock.
In fünf Jahren sollen die verschiedenen schulischen Bildungsabschlüsse erneut überprüft werden.