Die überwältigende Mehrheit der Unionsanhänger befürwortet die Einführung von Mindestlöhnen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Danach unterstützen neun von zehn CDU- und CSU-Wählern (87 Prozent) Mindestlöhne für alle oder für bestimmte Branchen.
Deutlich mehr als die Hälfte (61 Prozent) spricht sich für flächendeckende Mindestlöhne in allen Branchen aus, ein Viertel der befragten Unionsanhänger (26 Prozent) befürwortet die Einführung von Mindestlöhnen in bestimmten Branchen.
DGB/Infratest dima
Die Umfrage-Ergebnisse sind ein klares Signal an die Delegierten des CDU-Parteitags in Leipzig am kommenden Sonntag, meint DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki: „Die Mindestlohnkampagnen der Gewerkschaften tragen offenbar Früchte. Eine überdeutliche Mehrheit der Unionswähler will Mindestlöhne, die meisten flächendeckend für alle Branchen. Dieses Signal sollten die Delegierten auf dem Parteitag ernst nehmen und sich nicht auf faule Kompromisse mit den unverbesserlichen Mindestlohngegnern innerhalb der Union einlassen."
Matecki fordert flächendeckende, gesetzliche Mindestlöhne in Höhe von mindestens 8,50 Euro. Ein "regional und branchenspezifisch zerstückeltes Mindestlohn-Wirrwarr", wie es derzeit in der Union diskutiert wird, lehnt er ab.
In der Gesamtbevölkerung ist die Unterstützung für flächendeckende Mindestlöhne in allen Branchen noch deutlicher. Drei von vier Befragten (73 Prozent) sprechen sich für Mindestlöhne in allen Branchen aus, für Mindestlöhne in bestimmten Branchen plädieren 16 Prozent. Die Einführung von Mindestlöhnen unterstützen 89 Prozent.
Für die repräsentative Umfrage von infratest dimap wurden 1000 Menschen befragt.
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