"Die Politik muss endlich handeln und ein Sofortprogramm für mehr bezahlbaren Mietwohnungsbau starten", fordert DGB-Vorstand Stefan Körzell anlässlich des Wohnungsbau-Tags 2017, der am 22. Juni in Berlin stattfindet.
DGB/Best Sabel/F. Conrad
Viele finden keine bezahlbare Wohnung mehr
"Die Lage am Wohnungsmarkt in Deutschland verschärft sich seit Jahren", so Körzell weiter. "Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden kaum noch eine bezahlbare Mietwohnung, nicht nur in Metropolen und Universitätsstädten ist das so."
Überlange Pendelzeiten
"Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen steht auch der besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben im Weg", sagte Körzell. "Überlange und krankmachende Pendelzeiten sind leider für immer mehr Beschäftigte bittere Realität, da arbeitsplatznahe Wohnungen meist kaum zu bezahlen sind."
Das fordert der DGB:
- Sofortprogramm für mehr bezahlbaren Mietwohnungsbau.
- Als erster kurzfristiger Schritt müssen leerstehende Büroflächen in Wohnungen umgewandelt werden.
- Zweitens muss der Bund deutlich mehr Geld als die 1,5 Milliarden Euro jährlich den Bundesländern für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen, und diese über 2019 auch verstetigen.
- Genossenschaftliche Modelle müssen gestärkt werden, beispielsweise durch die Bereitstellung günstiger öffentlicher Liegenschaften.
- Für private Neubauten sollten generelle Belegungspflichten, mindestens jedoch 30 Prozent für bezahlbare Wohnungen eingeführt werden.
- Die Mietpreisbremse muss zu Gunsten der Mieter verschärft werden. Sie brauchen einen Rechtsanspruch darauf, um vom Vermieter erfahren zu können, wie hoch die vorherige Miete war. Außerdem gehören Sanktionen in das Gesetz, um Verstöße der Vermieter wirksam ahnden zu können.
- Staatlich geförderte Wohnungen sollten dauerhaft sozial- und damit preisgebunden sein.
- Jährlich müssen Länder und Kommunen mindestens 100.000 neue Sozialwohnungen bauen.
LINK
Faltblätter des DGB zur Bundestagswahl - auch zum Thema "Bezahlbares Wohnen für alle"