Die FDP-Bundestagsfraktion tritt neuerdings für eine faire Entlohnung in der Zeitarbeit ein. Damit werde die gesellschaftliche Akzeptanz für die Zeitarbeit gestärkt, heißt es. Offensichtlich kann selbst die FDP Lohndumping in der Branche nicht mehr leugnen.
Von Annelie Buntenbach
Offensichtlich kann auch die FDP die Praxis nicht länger leugnen, dass Leiharbeitskräfte häufig zu Lohndumping missbraucht werden. Lohnunterschiede von bis zu 100% zwischen Stammbelegschaft und Leiharbeitern dürfen nicht länger akzeptiert werden.
Aber der Vorstoß der FDP ist nur dann mehr als weiße Salbe, wenn ernst gemacht wird mit dem Ziel ,gleicher Lohn für gleiche Arbeit’, und zwar nicht nach erst nach einer nicht näher bestimmten Einarbeitungszeit, sondern möglichst sofort. Die meisten Beschäftigungsverhältnisse in der Leiharbeit halten nämlich nicht lange, mehr als die Hälfte dauert nicht einmal drei Monate.
Je länger also eine Einarbeitungszeit angesetzt würde, desto kleiner wäre die Zahl der LeiharbeiterInnen, die dann wirklich den gleichen Lohn wie die fest Beschäftigten in der Tasche hätten. Die Koalitionspartner und das Bundesarbeitsministerium müssen sich endlich in diese Richtung bewegen und Lohndumping gesetzlich unterbinden. Das sieht auch die EU-Richtlinie zu Leiharbeit vor, die in Deutschland jetzt umgesetzt werden muss.