Deutscher Gewerkschaftsbund

27.10.2014

Minijobs als Nebenjob: Beschäftigte oft um ihre Rechte geprellt

Die Zahl der Minijobs steigt – vor allem die der Minijobs als Zweitjobs. Minijobber seien für die Arbeitgeber "äußerst flexible und billige Arbeitskräfte", sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach. Oft würden sie um ihre Rechte geprellt, zum Beispiel um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub. Der DGB schlägt vor, die geringfügig entlohnten Minijobs in sozialversicherte Teilzeitstellen umzuwandeln.

Obstkiste, Hände

Ein typischer Minijob: RegaleinpackerInnen im Einzelhandel Colourbox

Minijobs auf Kosten der Alterssicherung: Besonders Frauen von Altersarmut betroffen

"Seit 10 Jahren nimmt die Zahl der Minijobber im Nebenberuf ununterbrochen zu", so Buntenbach. "Für die Arbeitgeber sind Minijobber äußerst flexible und billige Arbeitskräfte. Besonders billig leider oft auch deshalb, weil sie um ihre Rechte geprellt werden und ihnen etwa die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Urlaub vorenthalten wird. Vor allem Frauen wird oft Teilzeitarbeit angeboten, die sie dann durch einen Minijob ergänzen, weil sie keine Vollzeitstelle finden. Das geht auf Kosten ihrer Alterssicherung und führt zu Altersarmut."

DGB-Reformkonzept: Minijobs in echte Teilzeit umwandeln, Koalition schiebt Problem auf die lange Bank

"Der DGB hat einen Vorschlag vorgelegt, wie die Minijobs sozialverträglich in reguläre Beschäftigung umgewandelt werden können", so Buntenbach weiter. "Damit wollen wir geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse in echte Teilzeit umwandeln. Wir schlagen dazu eine Gleitzone ab dem ersten Euro bis 800 Euro vor, bei der die Arbeitgeber insbesondere im unteren Einkommensbereich den Großteil der Sozialabgaben allein tragen." Der Gesetzgeber müsse die DGB-Initiative aufgreifen, fordert Buntenbach. "Die Vorschläge im Koalitionsvertrag schieben das Problem wieder auf die lange Bank."

Tagesspiegel: Zahl der Minijobber hat sich verdoppelt


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