Die Unternehmen Apple und Facebook wollen US-Mitarbeiterinnen, die ihren Kinderwunsch aufschieben, das Einfrieren der Eizellen als Sozialleistung des Arbeitgebers bezahlen. Die Debatte über "Social Freezing" hat jetzt auch Deutschland erreicht. "Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen muss gleichzeitig möglich sein", machte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack klar.
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"Geht’s noch? Familienpolitik sieht für uns anders aus", so Hannacks Reaktion auf die Pläne von Apple und Facebook. "Die Entscheidung für Kinder ist eine, die jede Frau für sich persönlich treffen muss – abhängig von ihrer Lebenssituation und zumeist in Übereinstimmung mit ihrem Partner. Wir brauchen keine Unternehmen, die ihren Mitarbeiterinnen diese Entscheidung schwer machen und vorgaukeln, sie könne auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden."
Gefragt seien stattdessen Arbeitgeber, die Frauen und Männern Mut machen zur Familiengründung: durch familienbewusste Arbeitsorganisation, bedarfsgerechte Arbeitszeitgestaltung und eine Unternehmenskultur, die Menschen mit Familienpflichten wertschätzt und unterstützt – "unabhängig davon ob sie Kinder erziehen oder Angehörige pflegen", so Hannack.
Anja Weusthoff, Leiterin der Abteilung Frauen- und Gleichstellungspolitik/Familienpolitik beim DGB-Bundesvorstand, sagte im Deutschlandfunk, die Kinderplanung dürfe nicht von einer persönlichen zu einer betrieblichen Frage werden. Das Problem werden bei den Frauen abgeladen. "Wir sehen hier eine Tendenz, die Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben auf die Spitze zu treiben", so Weusthoff.
AUDIO: Anja Weusthoff, Leiterin der Abteilung Frauen- und Gleichstellungspolitik/Familienpolitik beim DGB-Bundesvorstand, spricht im Deutschlandfunk über Social Freezing
Bekommen die eingefrorenen #Eizellen dann eigentlich auch gleich einen eigenen Facebook Account? #socialfreezing
— Henrike Roßbach (@HenrikeRossbach) 16. Oktober 2014
#SocialFreezing kenn' ich vom Rumstehen auf dem Weihnachtsmarkt.
— Kerstin Brune (@BruneKerstin) 15. Oktober 2014
Sollen sich Menschen nach Unternehmen richten oder andersrum? Dient die Wirtschaft den Menschen oder umgekehrt? #socialfreezing
— Goldvreneli (@froumeier) 15. Oktober 2014