Mehr als die Hälfte der Erzieherinnen und Erzieher geht nicht davon aus, dass sie ihre Arbeit bis zur Rente durchhalten können. Eine Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Erziehungsberufe sind überdurchschnittlich häufig starken körperlichen Belastungen ausgesetzt.
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So müssen laut der Auswertung drei von vier ErzieherInnen (75%) "oft" oder "sehr häufig" in ungünstiger Körperhaltung arbeiten. Im Durchschnitt sind es bei anderen Berufen nur 54 Prozent. Auch bei körperlich schweren Arbeiten sind ErzieherInnen häufiger betroffen als andere Berufsgruppen (39% bei Erziehungsberufen, 31% bei anderen Berufen).
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Besonders bei der arbeitsbedingten Lärmbelastung sind ErzieherInnen gegenüber anderen Berusfgruppen im Nachteil: Fast neun von zehn Beschäftigten in Erziehungsberufen (89%) sind oft oder sehr oft starken Lärmbelastungen ausgesetzt. Bei anderen Berufen sind es nur 41 Prozent.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte angesichts der Ergebnisse: "Wir brauchen dringend eine Aufwertung, die der gesellschaftlichen Bedeutung sozialer und erzieherischer Berufe gerecht wird."
Das Engagement der ErzieherInnen ist trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen stark: 97 Prozent identifizieren in hohem oder sehr hohem Maße mit ihrem Beruf und 96 Prozent sind überzeugt: Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sicher auch deshalb ist für zwei Drittel der befragten ErzieherInnen klar: Ihr Lohn ist nicht leistungsgerecht.
DGB-Index Gute Arbeit kompakt 1/2015: Mehr als die Hälfte der Erzieherinnen und Erzieher geht nicht davon aus, dass sie ihre Arbeit bis zur Rente durchhalten können. Eine Auswertung des DGB-Index Gute Arbeit zeigt: Erziehungsberufe sind überdurchschnittlich häufig starken körperlichen Belastungen ausgesetzt.