Die Chancen auf Weiterbildung sind höchst ungleich verteilt: Es gibt große regionale Unterschiede. Teilzeitbeschäftigte, Ältere und Geringqualifizierte sind von den Maßnahmen oft ausgeschlossen. Einheitliche, verlässliche Regelungen fehlen. "Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir ein Bundes-Weiterbildungsgesetz bekommen", fordert DGB-Vize Elke Hannack.
DGB/Simone M. Neumann
"Es ist höchste Zeit, dass wir ein Bundes-Weiterbildungsgesetz bekommen, das für verlässliche und bundesweit vergleichbare Rahmenbedingungen sorgt."
Bei den Chancen auf Weiterbildung gibt es in Deutschland regional große Unterschiede: Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Weiterbildungsaltlas der Bertelsmann-Stiftung. Während in Prignitz (Brandenburg) gerade einmal 2,9 Prozent an Weiterbildungen teilnehmen, sind es in Darmstadt 23,1 Prozent - also fast achtmal so viele.
"Die Angebote auf dem Weiterbildungsmarkt sind nicht transparent. Freistellung, Finanzierung und Qualität der Maßnahmen sind nur unzureichend gesichert. Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir ein Bundes-Weiterbildungsgesetz bekommen, das an diesen Punkten für verlässliche und bundesweit vergleichbare Rahmenbedingungen sorgt.
In der Weiterbildung gilt leider viel zu oft das Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben. Männer mittleren Alters, die in Vollzeit arbeiten und Führungspositionen besetzen, haben die besten Chancen auf eine Weiterbildung. Frauen in Teilzeit, aber auch ältere Beschäftigte und Geringqualifizierte bleiben hingegen von der Weiterbildung oftmals ausgeschlossen. Gleichzeitig investiert der Staat immer weniger in Weiterbildung. Allein zwischen 1995 und 2012 sind die öffentlichen Ausgaben hier um 41 Prozent gesunken."
Link: Deutscher Weiterbildungsatlas