Deutscher Gewerkschaftsbund

11.09.2018

"Bildungsreformen nicht weiter auf die lange Bank schieben"

Aufstieg durch Bildung: Für viele Kinder aus ärmeren oder eingewanderten Familien funktioniert das nicht, sie bleiben abgehängt. DGB-Vize Elke Hannack fordert deshalb, die Versprechen aus dem Koalitionsvertrag mit "mehr Tempo und Eile" umzusetzen - und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, "um die soziale Spaltung in unserem Bildungssystem zu überwinden."

Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes

DGB/Simone M. Neumann

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat eine neue Studie über Bildungs- und Berufschancen vorgelegt. Danach steht Deutschland im internationalen Vergleich gut da. Bei der frühkindlichen Bildung gab es Fortschritte, höhere Abschlüsse sorgen für gute Chancen im Beruf. Doch leider nicht bei allen: Gerade Kinder aus ungünstigen sozialen Schichten, die Förderung am dringendsten brauchen, proftieren nicht von dem Trend. Wer aus ärmeren oder eingewanderten Familien stammt, schafft den Aufstieg durch Bildung häufig nicht.

Zum OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2018“ erklärt Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:

„Die Bundesregierung darf die Bildungsreformen nicht weiter auf die lange Bank schieben. Der Koalitionsvertrag gibt wichtige Impulse für eine gute Bildungspolitik – umgesetzt wurde bisher fast nichts. Wir warten immer noch auf Taten. Wir brauchen mehr Tempo und Ehrgeiz bei der Umsetzung der Bildungsversprechen. Ein nationaler Bildungsrat muss der Ort sein, an dem Bund, Länder und Sozialpartner eine gemeinsame Strategie entwickeln, um die soziale Spaltung in unserem Bildungssystem zu überwinden. Das unselige Kooperationsverbot muss endlich abgeschafft werden, damit der Bund dann endlich Bildungsinfrastruktur in Ländern und Kommunen finanzieren darf.

Die seit Jahren schon versprochene digitale Ausstattung der Schulen muss jetzt endlich angegangen werden. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ist längst überfällig, bisher zeichnet sich aber nicht ab, wann und wie die Regierung diesen Anspruch umsetzen will. Auch andere Reformen sind allenfalls ansatzweise erkennbar: Eine Mindestausbildungsvergütung ist noch nicht im Berufsbildungsgesetz verankert. Die bessere Förderung von Meister-Kursen steht genau so aus, wie eine deutliche Erhöhung der BAföG-Sätze.“

 


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