Vordergründig steht der Arbeitsmarkt derzeit gut da. Doch der Wirtschaft droht ein Mangel an Fachkräften, während ein erheblicher Teil der Arbeitslosen dauerhaft abgehängt werden könnte. Auf einer gemeinsamen Tagung von DGB und WSI wurde Ende Januar diskutiert, wie mithilfe der Arbeitsförderung der Polarisierung am Arbeitsmarkt entgegen gewirkt werden kann.
DGB/Simone M. Neumann
Bei der Tagung diskutierte der Deutsche Gewerkschaftsbund mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Politik seine Vorschläge für eine Neuausrichtung der Arbeitsförderung. Die große Herausforderung besteht laut DGB darin, einerseits Antworten auf steigende Qualifikationsanforderungen zu finden. Andererseits müsse die Arbeitsförderung auf einen hohe Zahl „abgehängter“ Langzeitarbeitsloser reagieren. Gleichzeitig, so der DGB, soll eine stärker qualitativ und sozialstaatlich ausgerichtete Arbeitsförderung der Spaltung am Arbeitsmarkt entgegenwirken.
„Die Hartzreformen folgten dem Motto Hauptsache Arbeit“, kritisierte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach in ihrer Rede. Doch damit könnten sich Gewerkschaften nicht zufrieden geben, sagte Buntenbach. "Von Arbeit muss man gut leben können, Arbeit darf nicht krank machen, Arbeit muss Aufstieg ermöglichen und Arbeit muss soziale Sicherheit geben“, erklärte das DGB-Vorstandsmitglied und forderte deshalb Gute Arbeit mit anständigen Löhnen und persönlichem Entwicklungspotenzial.
Dokumentation zur Tagung „Perspektiven der Arbeitsförderung“
Gewerkschaftliche Vorschläge zur Neuorientierung der Arbeitsmarktpolitik: Vermittlung, Weiterbildungsförderung, öffentlich geförderte Beschäftigung.