Deutscher Gewerkschaftsbund

10.11.2016
US-Präsidentschaftswahl 2016

Trumka: Gewerkschaften müssen jetzt zusammenstehen

Zum Wahlausgang in den USA sagte Richard Trumka, Präsident des US-amerikanischen Gewerkschaftsdachverbands AFL-CIO, für die Gewerkschaften gelte es nun, zusammenzustehen, die Demokratie zu schützen und für die Würde des Menschen einzutreten.

Richard Trumka Präsident AFL-CIO

AFL-CIO

Zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl erklärte Richard Trumka, Präsident des US-amerikanischen Gewerkschaftsdachverbands AFL-CIO am 9. November 2016:

"Donald Trump ist zum Präsidenten gewählt worden. Amerika ist eine demokratische Nation, und die Wählerinnen und Wähler haben gesprochen. Die AFL-CIO akzeptiert den Ausgang dieser Wahl, und wir senden dem designierten Präsidenten Trump unsere Glückwünsche. Mehr als alles andere ist diese Wahl als Anklage gegen eine Politik des „Weiter so“ zu verstehen.

Zu lange haben sich die politischen Eliten eine Wirtschaftspolitik zu eigen gemacht, die die Löhne niedrig hält, Ungleichheit verstärkt, Möglichkeiten verringert und amerikanische Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Die Botschaft der Wählerinnen und Wähler sowohl bei den Vorwahlen als auch bei den allgemeinen Wahlen ist klar: Es reicht.

Der designierte Präsident hat in seinem Wahlkampf Versprechungen gemacht – zum Handel, zur Erneuerung der Fertigungsindustrie und zur Wiederbelebung unserer Gesellschaft. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass viele dieser Versprechungen Wirklichkeit werden.  Wenn er willens ist, im Einklang mit unseren Werten mit uns zusammenzuarbeiten, sind wir bereit, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Was unsere Werte betrifft, werden wir niemals klein beigeben. In diesem Wahlkampf gab es Rassismus, Frauenfeindlichkeit und gegen Einwanderer gerichtete Aufrufe. Dies alles hat Schaden angerichtet, den wir nun gemeinsam versuchen müssen, wieder zu reparieren. Durch Inklusion, Anstand und Ehrlichkeit.

Für die Zukunft sieht sich die Arbeiterbewegung verpflichtet, die amerikanische Demokratie zu verteidigen. Letztlich ist es die grundlegende Pflicht des amerikanischen Präsidenten – symbolisiert durch den Schwur auf unsere Verfassung – unsere Demokratie und die Institutionen, die sie aufrecht erhalten, zu schützen und zu bewahren.  Wir hoffen darauf, mit dem designierten Präsidenten Trump zusammenarbeiten zu können, um ihm dabei zu helfen, diese feierlich geschworene Verantwortung zu tragen. Unabhängig davon wird die amerikanische Arbeiterbewegung unsere Demokratie schützen und für die Verwundbarsten unter uns eintreten.

Diese Wahl ist eine Aussage über gebrochene Regeln in Wirtschaft und Politik. Deshalb geht die Arbeit der Arbeiterbewegung mit neuer Dringlichkeit weiter. Die Veränderung, nach der die Wählerinnen und Wähler bei dieser Wahl geschrien haben, lässt sich erreichen, indem wir in Gewerkschaften zusammenstehen. Die Wahl ist vorbei. Doch wir sind entschlossener denn je, der arbeitenden Bevölkerung am Arbeitsplatz und in der Demokratie zu einer Stimme zu verhelfen.

Wir werden niemals aufhören, danach zu streben, die Interessen jedes Einzelnen zu vertreten, für die Würde des Menschen zu kämpfen, unsere Vielfalt zu erweitern und unsere Reihen zu stärken, um der arbeitenden Bevölkerung eine starke, einheitliche Stimme zu geben."


Das Original-Statement in englischer Sprache finden Sie hier.


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