Heute starten die offiziellen Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaften ver.di, GEW und GdP fordern sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund zwei Millionen Beschäftigten, darunter Erzieherinnen, Bundespolizisten und Mitarbeiter der Müllabfuhr. Die Forderungen im Detail.
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Offizieller Hashtag zu den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst: #troed
Sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro im Monat: Das sind die zentralen Forderungen der Gewerkschaften in der Tarif- und Besoldungsrunde 2016 des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern findet heute in Potsdam statt. Weitere Termine sind für den 11. und 12. sowie den 28. und 29. April geplant.
In Potsdam wird über das Gehalt von 2,14 Millionen Beschäften verhandelt, darunter Bundespolizisten, Erzieher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kliniken, Müllabfuhr und Straßenreinigung sowie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Der neue Tarifvertrag soll 12 Monate laufen.
"Der private Konsum ist der Motor der guten Konjunkturentwicklung und muss weiter gestärkt werden", sagt der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. Die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst liege außerdem im Vergleich zur Gesamtwirtschaft zurück - was auch angesichts des demografischen Wandels ein Problem ist: "Wir wollen, dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um die besten Fachkräfte mithalten kann", so Bsirkse. Einen Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorge lehnt Bsirske strikt ab.
Weitere Infos: ver.di: Tarifrunde 2016
Im vergangenen Jahr waren viele Kitas und Einrichtungen über mehrere Wochen geschlossen, um Verbesserungen für die Kolleginnen und Kollegen zu erreichen. Diese würden jedoch schnell verpuffen, wenn jetzt nicht die nächste Lohnerhöhung folgt. Die GEW will außerdem endlich eine neue Entgeltordnung (EGO) für die kommunalen Beschäftigten abschließen und unter anderem die Regelungen zur Altersteilzeit neu verhandeln.
Weitere Infos: GEW: Tarifrunde 2016
"Wir erwarten eine deutliche Steigerung des Realeinkommens um sechs Prozent", so Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der GdP. "Die Polizei hat die Herausforderungen an die innere Sicherheit durch Terrorismus, Fußballeinsätze, politische Demonstrationen und den Zustrom von Flüchtlingen mit besipielloser Einsatzbereitschaft angenommen. Diese Leistung muss auch honoriert werden."
Weitere Infos: GdP: Tarifrunde 2016