Fast ein Fünftel der 15-Jährigen versagt schon bei leichten Schulaufgaben, der soziale Hintergrund spielt dabei eine große Rolle. Deshalb muss gerade in sozialen Brennpunkten mehr in gute Kitas und Ganztagsschulen investiert werden, fordert DGB-Vize Elke Hannack.
DGB/Simone M. Neumann
"Wir brauchen verbindliche Standards für die frühkindliche Bildung."
Eine aktuelle Auswertung von Daten aus der PISA-Studie hat ergeben: Fast ein Fünftel der 15-jährigen Schüler in Deutschland hat große Schwierigkeiten in einem der gestesteten Fächer. Auch wenn sich die Situation seit dem "PISA-Schock" vor 15 Jahren deutlich verbessert hat, gibt es in einigen Bereichen zum Teil gravierende Lücken. Nach wie vor ist der soziale Hintergrund ein entscheidender Risikofaktor für schlechte Leistungen und Schulversagen.
Zur neuen PISA-Auswertung der OECD zu leistungsschwachen Schüler erklärt Elke Hannack, stellvertretende DGB-Voristzende:
"Die soziale Spaltung bleibt die Achillesferse unseres Bildungssystems. Wir müssen gerade in sozialen Brennpunkten mehr in gute Kitas und Ganztagsschulen investieren. Notwendig ist ein Kita-Qualitätsgesetz, das verbindliche Standards für die frühkindliche Bildung festlegt. Bund und Länder müssen sich jetzt auf ein neues Ganztagsschulprogramm einigen und die Schulsozialarbeit dringend ausbauen. Notwendig sind 24.000 neue Lehrkräfte, 6.000 Sozialarbeiter und 30.000 Erzieher an unseren Schulen und Kitas. Von einem solchen Programm profitieren Einheimische und Geflüchtete."
Ergebnisse der Studie (engl.) www.oecd.org/education/low-performing-students-9789264250246-en.htm