Ein europäisches und ausreichend finanziertes Gesamtkonzept, das jungen Menschen in ihren Heimatländern hilft, fordert DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack. Jugendliche aus der EU in Deutschland auszubilden, könne nicht das Mittel gegen vermeintlichen Fachkräftemangel in Deutschland sein.
Wer zur Ausbildung nach Deutschland kommen möchte, ist uns herzlich willkommen. Aber schon die Dimension der entsprechenden Förderungsprogramme für Jugendliche aus den europäischen Nachbarländern zeigt, dass sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein können. So reicht das vom Europäischen Sozialfonds aufgelegte 'MobiPro-EU' maximal zur Schaffung von 3000 neuen Ausbildungsplätzen. Mit vielen dieser Programme würden letztendlich die leistungsstärksten Jugendlichen aus den EU-Mitgliedstaaten abgeworben, obwohl gerade sie in ihrer Heimat dringend benötigt würden.
Jugendliche aus der EU in Deutschland auszubilden, kann zudem nicht das Mittel sein, den vermeintlichen Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben. Es darf nicht vergessen werden, dass sich in Deutschland rund 270.000 Jugendliche noch in den Maßnahmen des Übergangsbereichs befinden, die gern einen Ausbildungsplatz hätten.
Um die dramatische Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, ist dringend ein europäisches Gesamtkonzept nötig, das vor allem den jungen Menschen in ihren Heimatländern hilft.