Deutscher Gewerkschaftsbund

28.04.2016
Rentenpolitik

Buntenbach: Debatte um späteren Renteneintritt ist Unsinn

Sozial abgesicherte Übergänge in Rente schaffen

Rente ab 70? Mehr als jeder Fünfte würde das gar nicht erleben. Schon heute sterben Hundertausende, bevor sie das Rentenalter erreichen. Ein weiterer Beleg für die Unsinnigkeit der aktuellen Rentendebatte, so DGB-Vorstand Annelie Buntenbach: "Wir brauchen eine Kurskorrektur, die zuallererst das gesetzliche Rentenniveau stabilisiert".

Rentner im Park auf Bank

DGB/Simone M. Neumann

Hundertausende sterben vor dem Rentenalter

Finanzminister Schäuble (CDU) will die Lebensarbeitszeit an die steigende Lebenserwartung koppeln, die Junge Union plädiert für eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre. Aber: Je später die Rente beginnt, desto weniger Menschen erleben sie. Schon heute sterben veile Menschen, bevor sie 65 sind. Viele andere können den Ruhestand nicht lange genießen. Würde das Eintrittsalter heute bereits bei 70 Jahren liegen, würde mehr als jeder Fünfte das Rentenalter nicht erreichen. Das geht aus einer Datenauswertung hervor, die die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion angestellt hat.

"Wir brauchen ein stabiles Rentenniveau"

Zur Debatte um einen späteren Renteneintritt und zu Zahlen, nach denen jeder Fünfte die Rente mit 70 nicht erreichen würde, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:

Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied

DGB/Simone M. Neumann

"Diese Zahlen sind ein weiterer Beleg für die Unsinnigkeit der Debatte um einen späteren Renteneintritt. 2014 hat - von jenen, die überhaupt vor der Regelaltersgrenze gehen dürfen - nur jeder fünfte Mann und jede vierte Frau bis 65 gearbeitet. Alle anderen sind vorzeitig ausgeschieden. Wir fordern eine rentenpolitische Kurskorrektur, die zuallererst das gesetzliche Rentenniveau stabilisiert.

Ebenso muss es darum gehen, dass Beschäftigte überhaupt gesund bis zur Rente einen gutbezahlten, sozialversicherten Arbeitsplatz haben. Statt einer höheren Regelaltersgrenze brauchen wir sozial abgesicherte Übergänge in die Rente, und zwar schon ab dem 60. Lebensjahr. Auch dafür braucht es ein stabiles Rentenniveau. Denn mit sinkendem Rentenniveau können sich immer weniger Beschäftigte einen flexiblen Übergang oder gar eine vorzeitige Rente leisten."

 


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