Deutscher Gewerkschaftsbund

07.12.2010

Index Gute Arbeit 2010 vorgestellt

Der DGB-Index Gute Arbeit misst seit 2007 die Qualität der Arbeit am Urteil der
Beschäftigten über ihre Arbeitsbedingungen. Dazu werden jährlich bundesweit Repräsentativbefragungen durchgeführt. Im Jahr 2010 wurden die Daten von 4.150 Befragten ausgewertet.

In diesem Jahr liegt die Arbeitsqualität nach Einschätzung der ArbeitnehmerInnen mit einem Wert von 59 Indexpunkten im unteren Mittelfeld und bedeutet nur eine minimale Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (2009: 58 Punkte). Diese konstanten Werte deuten darauf hin, dass sich die Beschäftigten in ihrem Urteil über ihre Arbeitsbedingungen sehr sicher sind.

  • Erschreckend ist das Ergebnis, dass ein Drittel der Befragten ihre Arbeitsplätze als mangelhaft einstufen.
  • Nur 15 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezeichnen ihre Arbeit als gute Arbeit, d.h. sie empfinden ihre Arbeit als nicht belastend.
  • 52 Prozent der Arbeitsplätze müssen wir aber immer noch als mittelmäßig beschreiben.

Dies liegt nach Ansicht der Befragten in erster Linie an unzureichenden
Einkommensbedingungen sowie an der belastenden beruflichen Unsicherheit. Aber auch der Führungsstil und mangelnde Betriebskultur lassen oft zu wünschen übrig. Ein differenziertes Bild ergibt sich beim Blick auf die einzelnen 15 Arbeitsdimensionen.

42 Prozent der Beschäftigten, die im Januar und Februar 2010 im Rahmen der DGB-Index-
Erhebung befragt wurden, fühlten sich bei Ihrer Arbeit aufgrund der Wirtschafts- und
Finanzkrise unter Druck gesetzt:

  • 64 Prozent der befragten Beschäftigten berichten, dass es in ihrem Betrieb Veränderungen in Folge der Krise gegeben habe. 46 Prozent waren persönlich mit diesen betrieblichen Krisenreaktionen konfrontiert.
  • An erster Stelle stehen für mehr als die Hälfte der Beschäftigten verschiedene Formen von Arbeitszeitverkürzung (Abbau von Überstunden bzw. Aufbau von Minusstunden, Anordnung von Urlaub).
  • Rund ein Viertel der Befragten klagen über Arbeitsintensivierung.
  • Über 20 Prozent der Arbeitnehmerinnen berichten von Entlassungen, 18 Prozent berichten über Abbau von Leiharbeit in ihren Betrieben.
  • Aber nur für 13 Prozent der Befragten wurden Qualifizierungsmaßnahmen im Zuge der Krise eingeführt.
  • Und 14 Prozent berichten von einer Absenkung ihrer Entgelte – damit war die Absenkung der Entgelte die dritthäufigste Maßnahme von der Beschäftigte selbst betroffen waren.

Das Jahr 2009 hat auch tiefe Spuren in den außerbetrieblichen Lebensbedingungen der
Beschäftigten hinterlassen:

  • So geben 53 Prozent der Befragten an, dass Sie im Jahr 2009 ihren Konsum eingeschränkt haben;
  • 40 Prozent haben weniger auf die hohe Kante gelegt;
  • 30 Prozent mussten Guthaben bzw. Rücklagen auflösen, um sich und ihre Familien über Wasser zu halten;
  • 20 Prozent haben weniger oder nichts mehr in die Altersvorsorge eingezahlt;
  • 16 Prozent haben sich (stärker) verschuldet;
  • und 47 Prozent sind krank zur Arbeit gegangen.

Die Auswertung insgesamt zeigt, wie wichtig es ist, das Thema Gute Arbeit weiter in den
Mittelpunkt gewerkschaftlicher Arbeit zu stellen.

DGB-Index Gute Arbeit: Der Report 2010 (PDF, 1 MB)

Wie die Beschäftigten die Arbeitswelt in Deutschland beurteilen

DGB-Index Gute Arbeit Vergleich 2007-08-09-10 – So werden die Arbeitsdimensionen beurteilt

DGB Index Gute Arbeit


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