Deutscher Gewerkschaftsbund

03.05.2011

"Wachsam sein!" - Der DGB erinnert an verfolgte GewerkschafterInnen im Dritten Reich

DGB-Vorstand Annelie Buntenbach und Günter Morsch (Leiter Gedenkstätte Sachsenhausen) vor der Gedenktafel des Gewerkschafters Ewald Sülter

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach und der Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, Professor Günter Morsch, eröffneten die Wanderausstellung. Ewald Sülter ist einer von zehn GewerkschafterInnen, deren Biografien derzeit im DGB-Haus am Hackeschen Markt in Berlin gezeigt werden. DGB/R. Steinle

Mit einer Wanderausstellung gedenkt der DGB jener GewerkschafterInnen, die Widerstand gegen die Nazis leisteten. DGB-Vorstand Annelie Buntenbach und der Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, Professor Günter Morsch, eröffneten die Ausstellung im DGB-Haus am Hackeschen Markt in Berlin

„Morgen werde ich gehenkt. Schafft die Einheit“: Dieser Ausspruch von Wilhelm Leuschner ist beispielhaft für die Menschen, denen die Ausstellung „’Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.’ Deutsche Gewerkschafter im KZ 1933 - 1945“ gewidmet ist.

Gewerkschaftsführer Leuschner, der von den Nazis aus dem Amt getrieben und im Konzentrationslager inhaftiert wurde, ließ auch unter schwierigsten Bedingungen keinen Zweifel daran, dass er auf der richtigen Seite stand. Wie er wurden viele GewerkschafterInnen, die im Widerstand aktiv waren, gefoltert und ermordet.

Am 2. Mai 1933 hatten die Nazi-Banden in ganz Deutschland die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Gewerkschaftliches Eigentum wurde beschlagnahmt, GewerkschafterInnen misshandelt und verschleppt.

An das Schicksal dieser KollegInnen erinnert die Ausstellung, die zum Jahrestag der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser, dem 2. Mai 2011, im Haus des DGB-Bundesvorstands in Berlin von Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach eröffnet wurde. „Wir wollen dazu beitragen, dass weiterhin und in der Zukunft Lehren aus der Geschichte gezogen werden. Rechtsextremismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und darf ihn nie wieder haben“, erklärte Annelie Buntenbach.

(aus Soli aktuell 5/2011)

„Wachsam sein!“ - DGB erinnert an verfolgte GewerkschafterInnen im Dritten Reich

Mit einer Wanderausstellung gedenkt der DGB jener GewerkschafterInnen, die Widerstand gegen die Nazis leisteten. DGB-Vorstand Annelie Buntenbach und der Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausen, Günter Morsch eröffneten die Ausstellung im DGB-Haus am Hackeschen Markt in Berlin. .

„Morgen werde ich gehenkt. Schafft die Einheit“: Dieser Ausspruch von Wilhelm Leuschner ist beispielhaft für die Menschen, denen die Ausstellung „’Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.’ Deutsche Gewerkschafter im KZ 1933 - 1945“ gewidmet ist.

Gewerkschaftsführer Leuschner, der von den Nazis aus dem Amt getrieben und im Konzentrationslager inhaftiert wurde, ließ auch unter schwierigsten Bedingungen keinen Zweifel daran, dass er auf der richtigen Seite stand. Wie er wurden viele GewerkschafterInnen, die im Widerstand aktiv waren, gefoltert und ermordet.

Am 2. Mai 1933 hatten die Nazi-Banden in ganz Deutschland die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Gewerkschaftliches Eigentum wure beschlagnahmt, GewerkschafterInnen misshandelt und verschleppt.

An das Schicksal dieser KollegInnen erinnert die Ausstellung, die zum Jahrestag der Erstürmung der Gewerkschaftshäuser, dem 2. Mai 2011, im Haus des DGB-Bundesvorstands in Berlin von Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach eröffnet wurde. „wir wollen damit dazu beitragen, dass weiterhin und in der Zukunft Lehren aus der Geschichte gezogen werden. Rechtsextremismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und darf ihn nie wieder haben“, erklärte Annelie Buntenbach.

Zehn modellhafte Biografien von insgesamt 16 als Schautafeln verfügbaren würdigen einen kleinen Teil der mutigen Männer und Frauen. Neben ihrem Verfolgungsschicksal stellen sie die Persönlichkeit, den Werdegang vor der Inhaftierung und, soweit sie die KZ-Haft überlebten, ihren Anteil am Wiederaufbau der Arbeitnehmerorganisationen in der Nachkriegszeit vor - und leisten damit auch einen Beitrag zur gewerkschaftlichen Erinnerungskultur.

Die Ausstellung ist Teil eines auf Jahre angelegten Projekts der Berliner Professoren Siegfried Mielke und Günter Morsch. Ihre Studierenden am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin sind maßgeblich für das Gelingen der Austellung und des Begleitbandes verantwortlich. Finanziell unterstützt wird das Projekt hauptsächlich von der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Arbeit ist für die Ausstellungsmacher nicht einfach: „Es gibt kaum noch Zeugnisse. Und nur noch wenige Hinterbliebene leben“, sagte Alexandra Kruse. Sie hat ihre Diplomarbeit im Kontext der Ausstellung geschrieben.

Die Ausstellung verstehe sich als Gegengewicht gegen die offizielle Gedenkkultur in Deutschland, erklärte Günter Morsch zur Ausstellungseröffnung: Der Widerstand aus der Arbeiterbewegung werde grundsätzlich unterschlagen, es gehe immer nur um die adeligen Helden des Attentats gegen Hitler am 20. Juli 1944. Morsch: „Erinnerung wird durch Politik gemacht.“

Der gewerkschaftliche Widerstand werde nicht ausreichend gewürdigt. Dabei sei die Zerschlagung der Gewerkschaften einer der Höhepunkte der Verfolgung Andersdenkender gewesen.

Die sehenswerte Wanderausstellung soll in vielen Gewerkschaftshäusern in den Bezirken und Regionen gezeigt werden. Anfragen sind ausdrücklich erwünscht!

Die Ausstellung

Bis 30. Juni 2011. Mo-Sa 10-18 Uhr. DGB-Haus, Hackescher Markt, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin

Infos: E-Mail: info@gedenkstaette-sachsenhausen.de

Der

Alexandre Kruse und Juliane Jurewizc vor der Eröffnungstafel der Ausstellung

Die Ausstellung entstand als Teil einer Lehrveranstaltung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin. Elf Studierende trugen die Informationen für die Gewerkschafterporträts und verfassten die Texte für die Ausstellung und den Begleitband. Alexandra Kruse (links) und Juliane Jurewicz (rechts) waren gemeinsam mit Agnes Ohm, Manuela Schulz und Mikko Wirth für Konzeption, Recherche und Redaktion zuständig. DGB/R. Steinle

Zehn modellhafte Biografien auf den Schautafeln würdigen einen kleinen Teil der mutigen Männer und Frauen. Neben ihrem Verfolgungsschicksal stellen sie die Persönlichkeit, den Werdegang vor der Inhaftierung und, soweit sie die KZ-Haft überlebten, ihren Anteil am Wiederaufbau der Arbeitnehmerorganisationen in der Nachkriegszeit vor - und leisten damit auch einen Beitrag zur gewerkschaftlichen Erinnerungskultur.

Die Ausstellung ist Teil eines auf Jahre angelegten Projekts der Berliner Professoren Siegfried Mielke und Günter Morsch. Ihre Studierenden am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin sind maßgeblich für das Gelingen der Austellung und des Begleitbandes verantwortlich. Finanziell unterstützt wird das Projekt hauptsächlich von der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Arbeit ist für die Ausstellungsmacher nicht einfach: „Es gibt kaum noch Zeugnisse. Und nur noch wenige Hinterbliebene leben“, sagte Alexandra Kruse. Sie hat ihre Diplomarbeit im Kontext der Ausstellung geschrieben.

Die Ausstellung verstehe sich als Gegengewicht gegen die offizielle Gedenkkultur in Deutschland, erklärte Günter Morsch zur Ausstellungseröffnung: Der Widerstand aus der Arbeiterbewegung werde grundsätzlich unterschlagen, es gehe immer nur um die adeligen Helden des Attentats gegen Hitler am 20. Juli 1944. Morsch: „Erinnerung wird durch Politik gemacht.“

Der gewerkschaftliche Widerstand werde nicht ausreichend gewürdigt. Dabei sei die Zerschlagung der Gewerkschaften einer der Höhepunkte der Verfolgung Andersdenkender gewesen.

Die sehenswerte Wanderausstellung soll in vielen Gewerkschaftshäusern in den Bezirken und Regionen gezeigt werden. Anfragen sind ausdrücklich erwünscht!


Die Ausstellung ist noch bis 30. Juni 2011 zu sehen
Mo-Sa 10-18 Uhr.
DGB-Haus, Hackescher Markt, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin

Anfragen zur Ausstellung: info@gedenkstaette-sachsenhausen.de


Buchcover: Seit wachsam, dass nüber Deutschland nie wieder die Nacht hereinbrich

Metropol Verlag, Berlin

Zur Ausstellung ist ein Begleitband erschienen. 34 GewerkschafterInnen werden dort im Porträt vorgestellt, zehn davon sind derzeit in der Ausstellung zu sehen:

"Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht." - Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933–1945 

Herausgegeber: Siegfried Mielke und Günter Morsch
Metropol Verlag Berlin

ISBN 978-3-86331-031-8
240 Seiten
19,00 Euro

Bestellung beim Metropol Verlag


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Anfahrtskizze DGB Bundesvorstand  Berlin Henriette-Herz-Platz

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