Auf eine Billion Euro wird die Summe geschätzt, die den Ländern der Europäischen Union jedes Jahr durch Steuerflucht und Steuervermeidung verloren geht. Die Europäischen Gewerkschaften haben jetzt gemeinsam die EU und ihre Mitgliedsländer aufgefordert, endlich gegen den massiven Steuerbetrug vorzugehen.
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Zudem müsse Schluss sein mit Steueroasen und Steuervergünstigungen, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf für Steuergerechtigkeit in Europa. Jeder Euro an Steuern, der nicht gezahlt wird, fehle in der öffentlichen Grundversorgung, sagte Bernadette Ségol, Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes. Ségol kritisierte die Vermögenden, die Steuern hinterziehen oder Steuerflucht begehen und multi-nationale Konzerne. Während sie sich weigerten, faire Steuern zu zahlen, müssten Regierungen ihre Ausgaben kürzen, die Menschen würden unter steigenden Kosten bei stagnierenden Einkommen leiden.
Steuerflucht und –vermeidung würden deshalb wuchern, weil es an Informationen zu internationalen Kapitalflüssen und Nutznießern der Gewinne fehle, erklärte Ségol. Die Generalsekretärin kritisierte dabei auch den teilweise mangelnden Eifer der staatlichen Steuerfahndung – die Mitgliedstaaten konzentrierten sich lieber auf den Steuerwettbewerb untereinander als auf die gemeinsame Zusammenarbeit.
Zur Europäischen Kampagne für Steuergerechtigkeit: www.notaxfraud.eu