Seit Anfang 2016 läuft die Aktion AutohausFAIR der IG Metall Küste. Die Idee: Auf einer Kampagnen-Homepage werden die Autohäuser in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aufgelistet, die nach Tarif zahlen, einen Betriebsrat haben und ausbilden.
„Wir wollen die guten Beispiele herausstellen: Die Kunden sollen sehen, in welchen Unternehmen faire Arbeitsbedingungen gelten“, betont IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken. „Dafür stand früher das Logo der Kfz-Innungen. Weil diese in seit einigen Jahren aber keine Tarifverträge mehr abschließen, haben wir eine eigene Informationskampagne gestartet.“ Seit sich die Kfz-Innungen 2010 aus der Tarifbindung verabschiedet haben, sind tarifgebundene Betriebe in der Minderheit. In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es nur etwa 80 faire Autohäuser – unter mehreren tausend insgesamt. Das soll sich wieder ändern.
Entwickelt wurde die Idee von Mitgliedern der IG Metall-Tarifkommission.
Peter Bisping / IG Metall Küste
Der Erfolg gibt ihnen Recht. Selbst Arbeitgeber werben nun damit, dass sie ein faires Autohaus sind. Erstes Autohaus, das die Kampagne unterstützt, war die Audi Hamburg GmbH. Die Firma wirbt seitdem mit Sonderveröffentlichungen in Zeitungen, auf ihrer Internetseite und in sozialen Medien als faires Autohaus. Die Unternehmer haben dabei weniger die KäuferInnen als vielmehr den eigenen Fachkräftenachwuchs im Blick. Ein Tarifvertrag ist in der Branche mittlerweile ein schlagendes Argument, um MitarbeiterInnen zu gewinnen. Zudem erwartet die IG Metall Küste, dass sich öffentliche Auftraggeber damit beschäftigen, bei welchen Unternehmen sie ihre Autos kaufen oder reparieren lassen. „Die Tariftreue- und Vergabegesetze gelten auch bei Aufträgen im Kfz-Handwerk“, betont Geiken.