Deutscher Gewerkschaftsbund

Der Meisterbrief gerät immer wieder unter Beschuss – zum Beispiel durch die EU-Kommission. Für den DGB ist klar: Die Meisterqualifikation ist ein Teil des erfolgreichen deutschen Systems der beruflichen Bildung und Garant für Qualität im Handwerk. Der Bundestag hat auf Antrag der SPD- und der Unionsfraktion in seiner Sitzung am 5. Dezember 2014 über die Stärkung der Meisterqualifikation diskutiert. Jetzt sind die Arbeitgeber in der Pflicht, Gute Arbeit im Handwerk zu schaffen.

Der DGB begrüßt die anstehende Entscheidung des Deutschen Bundestages, die Meisterqualifikation im Handwerk zu stärken. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell sagte dazu:

„Es ist sehr erfreulich, dass der Deutsche Bundestag auf Initiative der Fraktionen von Union und SPD die Meisterqualifikation im Handwerk stärken will. Der Meisterbrief ist entscheidender Garant für wirtschaftlichen Erfolg, hochwertige Ausbildung und die enorme Innovationsleistung des Handwerks. Der Antrag fordert die Bundesregierung deshalb zu Recht auf, die zulassungspflichtigen Handwerksberufe zu stärken. Bestrebungen der Europäischen Kommission, reglementierte Berufe zu deregulieren, gilt es, entschieden entgegenzutreten. Die berufliche Bildung ist ein autonomes Gestaltungsfeld der Mitgliedsstaaten.

Gleichzeitig stellt der Antrag die Bedeutung von Sozialpartnerschaft und Tarifbindung für das Handwerk heraus. Um zukünftige Meisterinnen und Meister für das Handwerk zu gewinnen, sind gute Arbeitsbedingungen, gute Bezahlung sowie gute Übernahme- und Aufstiegschancen notwendig. Das ist ein deutlicher Fingerzeig in Richtung der Arbeitgeber. Sie sind gefordert, Gute Arbeit, faire Löhne und verlässliche Perspektiven im Handwerk zu sichern. Es ist an ihnen, die Steilvorlage der Politik aufzunehmen. Nicht die Suche nach dem nächsten tarifpolitischen Schlupfloch ist der Schlüssel für die Zukunft des Handwerks, sondern Sozialpartnerschaft und Tarifbindung. Die Politik hat das erkannt und ist den Arbeitgebern in diesem Punkt voraus.“