"Würde und Selbstbestimmung können Pflegekräfte nicht am Fließband sichern", sagte DGB-Vorstand Buntenbach auf einer DGB-Tagung zur Zukunft der Pflege am 17. November in Berlin. "Wenn wir für gute Arbeit in der Pflegebranche streiten, streiten wir also auch für eine gute Versorgung der pflegebedürftigen Menschen."
DGB/Simone M. Neumann
Buntenbach warnte davor, einzig und allein ehrenamtliche Pflegekräfte und pflegende Angehörige als Lösung des Fachkräftemangels im Pflegebereich auszumachen. "Professionelle Pflegearbeit muss ein attraktiver Beruf werden", so Buntenbach. "Familiäres und bürgerschaftliches Engagement darf nicht ausgenutzt, sondern als wichtige ergänzende Ressource gehoben werden. Die Unterstützung der pflegenden Angehörigen ist ein wichtiges Element, darf aber den Aufbau einer besseren sozialen Infrastruktur nicht in den Hintergrund drängen."
"Professionelle Pflegearbeit muss ein attraktiver Beruf werden."
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach
Die diesjährige DGB-Pflegeveranstaltung in der saarländischen Landesvertretung Berlin thematisierte die Chancen und Risiken der zukünftigen pflegerischen Versorgung.
Allein bis zum Jahr 2030 wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Pflegebedürftigen auf 3,4 Millionen Menschen in Deutschland steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl derer, die in der Familie oder als Beruf Pflege leisten können und wollen. Nicht nur Pflegebedürftige, auch die Pflegenden sind auf gute Konzepte und ein leistungsstarkes System angewiesen, um eine menschenwürdige Pflege zu ermöglichen. Dies war Grund genug, die versorgungspolitischen Herausforderungen auf dieser Veranstaltung darzustellen und über Perspektiven nachzudenken.
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Politik und Wissenschaft wurde diskutiert, welche neuen Wege beschritten werden können und wie den Problemen einer alternden Gesellschaft nachhaltig zu begegnen ist.
Rede von DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach auf der DGB-Pflegeveranstaltung 2015, 17. November 2015, Berlin
Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier:
Programm ur pflegepolitischen Veranstaltung: "Neue Gestaltungsmöglichkeiten in der Pflege?! Herausforderungen und Perspektiven"