Der IG Metall-Vorstand und der Hauptvorstand der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) haben ihre Forderungsempfehlungen für die anstehenden Tarifrunden bekannt gegeben. Neben einem deutlichen Plus bei den Einkommen wollen die Gewerkschaften auch qualitative Forderungen durchsetzen: von einer Bildungsteilzeit bis hin zu Entlastungen für ältere Beschäftigte.
DGB/Simone M. Neumann
Der Vorstand der IG Metall hat am 11. November seine Empfehlungen für die Tarifforderungen der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektrobranche vorgestellt: Neben einem Lohn- und Gehalts-Plus von bis zu 5,5 Prozent will die IG Metall per Tarifvertrag auch eine Bildungsteilzeit und eine "neue Altersteilzeit" durchsetzen. Für den Tarifvertrag zur Lohn- und Gehaltssteigerung um bis zu 5,5 Prozent soll eine Laufzeit von zwölf Monaten vereinbart werden.
Mit diesen drei Forderungen will die IG Metall die Beschäftigten "fair an der wirtschaftlichen Entwicklung beteiligen und Antworten auf die Arbeitswelt der Zukunft geben". Mit der Bildungsteilzeit will die IG Metall für die Beschäftigten einen zeitlichen und finanziellen Anspruch auf persönliche berufliche Weiterbildung erreichen.
Die Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstands richtet sich an die regionalen Tarifkommissionen der Gewerkschaft, die die Tarifrunde vorbereiten.
Die Forderungsempfehlung des IG BCE-Hauptvorstands ist Grundlage für die jetzt beginnende Diskussion in den rund 1900 Chemie-Betrieben. Die Ergebnisse werden in den elf Tarifregionen zusammengeführt, am 22. Januar 2015 kommt die Bundestarifkommission der Gewerkschaft zusammen und beschließt endgültig über die Forderung.
Ältere Beschäftigte wiederum bräuchten "bessere Bedingungen, um aus dem Berufsleben aussteigen zu können", so der IG Metall-Vorstand. Auch das soll per Tarif geregelt werden: Die IG Metall strebt verbesserte tarifliche Regelungen für die Altersteilzeit an.
Die IG BCE hat ihre Empfehlungen am 10. November vorgestellt. Auch der Hauptvorstand der IG BCE empfiehlt für die anstehende Tarifrunde in der Chemie-Branche eine qualitative Tarifforderung: Die IG BCE will den bestehenden Tarifvertrag "Lebensarbeitszeit und Demografie" weiter ausbauen. Dabei geht es um bessere Rahmenbedingungen für gute und gesunde Arbeit, die Weiterentwicklung von lebensphasenorientierten Arbeitszeitmodellen und ein hohes Niveau der Nachwuchssicherung.
Außerdem will die Gewerkschaft neue Modelle zum gleitenden Übergang in den Ruhestand auf den Weg bringen. Konkret geht es um die Möglichkeit einer Vier- und Drei-Tage-Woche ab dem 60. Lebensjahr.
Für die Entgelte in der Chemie-Branche will die IG BCE zwischen 4 und 5 Prozent Plus durchsetzen, die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll ebenfalls zwölf Monate betragen.
Forderungsempfehlung IG Metall für die Metall-/Elektro-Branche, Tarifrunde 2015
Forderungsempfehlung der IG BCE für die Chemie-Branche, Tarifrunde 2015