Der Heiligabend fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Also noch schnell Gans und Rotkohl am Sonntag Vormittag in den Läden besorgen? Nein, danke! Ver.di und die "Allianz für den freien Sonntag" haben die Händler aufgefordert, die Geschäfte am 24.12. geschlossen zu halten, damit auch die Handelsbeschäftigten besinnlich ihr Weihnachtsfest vorbereiten können. Bis 14.12. läuft noch die Petition "Der Sonntag muss frei bleiben" von DGB München und der "Sonntagsallianz" München.
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Die Petition wendet sich an den Vorstandsvorsitzenden von Karstadt, Stephan Fanderl, und den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Galeria Kaufhof, Roland Neuwald. Karstadt und Kaufhof haben im Mai 2017 die "Allianz Selbstbestimmter Sonntag" gegründet und fordern damit die vollständige Abschaffung des arbeitsfreien Sonntags im Handel.
"Verkäuferinnen und Verkäufer arbeiten bereits heute hochflexibel, sehr oft auch am Abend oder am Samstag, wenn andere Erwerbstätige frei haben. Umso wichtiger ist der freie Sonntag für sie", heißt es im Petitionstext. Die Begründung, der stationäre Einzelhandel müsste gegenüber dem Online-Handel gestärkt werden, gilt aus Sichter der Petitions-Urheber nicht: "Die besten Argumente des Handels gegenüber der Onlinekonkurrenz sind sein Service, seine hohe Beratungsqualität und seine motivierten Mitarbeitenden." Weitere Sonntagsöffnungen würden nur kleinere Einzelhändler in Bedrängnis gebracht - "nicht aber Amazon oder Zalando", heißt es in der Petition.
Bisher sind fast 11 000 Unterschriften online und 30 000 Unterschriften auf Unterschriftenlisten zusammengekommen. Bis zum 14. Dezember läuft die Petition. Am 18. Dezember werden die Ergebnisse in München gemeinsam mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichts a. D., präsentiert. Anschließend werden zwei große, an Karstadt und Kaufhof adressierte Weihnachtspakete mit Unterschriftenlisten verschickt.