Frauen verdienen deutlich weniger als Männer. Das rächt sich auch bei der Rente: Frauen bekommen im Schnitt nicht einmal halb so viel wie Männer. "Die Rente ist ein Spiegel des Erwerbslebens - und spiegelt drastisch die mangelnden Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt", sagt DGB-Vize Elke Hannack.
Colourbox
Frauen beziehen im Schnitt nur 43 Prozent der Altersbezüge eines Mannes. Das hat eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ergeben.
Zu den Ergebnissen sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack:
„Aus der Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern wird im Lauf der Jahre eine enorme Rentenlücke. Frauen sind häufiger vom Staat abhängig – oder vom Renteneinkommen des Partners. Doch der Mann ist keine Altersvorsorge.
Die Rente ist ein Spiegel des Erwerbslebens - und dokumentiert drastisch die mangelnden Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Daran ändern auch kostspielige Wohltaten wie die Mütterrente für die von Altersarmut betroffenen Frauen nur wenig. Dieser Versuch die niedrigen Renten von Frauen rückwirkend aufzubessern, reicht nicht. Um langfristig was zu ändern, muss die Lebens- und Arbeitssituation von Frauen über den gesamten Erwerbsverlauf in den Handlungsfokus genommen werden. Die Politik muss sich stärker für faire Chancen auf dem Arbeitsmarkt einsetzen. Wir brauchen Erwerbsanreize statt Fehlanreize.
Dass die Rentenlücke zwischen Frauen und Männern kleiner geworden ist, heißt längst nicht, dass sich die Situation gebessert habe. Ursache dafür ist vielmehr das bröckelnde Normalarbeitsverhältnis. Arbeitslosigkeit, niedrigere Einkommen und die Zunahme an Teilzeitjobs betreffen auch Männer und wirken sich entsprechend negativ auf ihre Renten aus.“
Klar ist, dass wir insgesamt erst mal eine Stabilisierung des derzeitigen Rentenniveaus brauchen.“
Spiegel Online: Gender Pension Gap - Frauen bekommen nicht mal halb so viel Rente wie Männer