Die betriebliche Ausbildung stärken und Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, mit freien Stellen zusammenbringen: Die Allianz für Aus- und Weiterbildung hat sich auf zentrale Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre verständigt. Schmalspur-Ausbildungen und Sonderregelungen für Geflüchtete soll es nicht geben, so DGB-Vize Elke Hannack.
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80.000 Jugendliche sind auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, 270.000 stecken in Maßnahmen im Übergang von der Schule in die Ausbildung fest - oft ohne Aussicht auf einen Berufsabschluss. Auf der anderen Seite sind nach Angaben der Agentur für Arbeit rund 41.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. "Die Gewerkschaften weisen seit Jahren darauf hin, dass dies ausgerechnet jene Branchen trifft, die durch ihre schlechten Arbeitsbedingungen auffallen - nämlich Betriebe in Hotel und Gastronomie oder im Lebensmittelhandwerk", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack beim Spitzentreffen der Allianz für Aus- und Weiterbildung Anfang Juni in Berlin.
In der Allianz engagieren sich Bund, Länder, die Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaft und Gewerkschaften dafür, mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen und die Zahl der unbesetzten Plätze zu senken. Das Bündnis wurde im Dezember 2014 geschlossen und hat nun die Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Monate vorgelegt.
Danach soll vor allem die betriebliche Ausbildung gestärkt werden, unter anderem durch den Ausbau der Assisitierten Ausbildung und der ausbildungsbegleitenden Hilfen. Jugendliche, die jetzt schon Schwierigkeiten beim Sprung von der Schule in die Ausbildung haben, sollen stärker unterstützt werden, das pädagogische Personal in den Betrieben besser geschult. Gerade in Branchen, die für junge Menschen wenig attraktiv sind, soll die Qualität der Ausbildung verbessert und damit die Nachfrage erhöht werden.
Ziel der Allianz für Aus- und Weiterbildung ist es, für einheimische wie geflüchtete Menschen
In den nächsten Jahren werden voraussichtlich auch Geflüchtete verstärkt Ausbildungsplätze nachfragen. Die Allianz hat darauf frühzeitig reagiert und konkrete Maßnahmen in Berufsvorbereitung und Ausbildung vereinbart. Maßstab ist der vollwertige Berufsabschluss: "Was wir nicht brauchen sind Schmalspur-Ausbildungen für Flüchtlinge. Die Folgen von solchen Sonderregelungen wären fatal: Unterhalb einer vollwertigen Ausbildung gäbe es dann noch einen parallelen Markt mit Häppchen-Ausbildungen, die die Menschen auf schlechte Arbeit in prekären Verhältnissen vorbereiten. So entstehen keine Perspektiven für diese Menschen, sondern weitere soziale Probleme", so DGB-Vize Elke Hannack.