Heute beginnt der Weltjugendtag 2011 in Madrid, in der Hauptstadt eines der EU-Länder mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit.
Von Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende
Gut, dass der Weltjugendtag in diesem Jahr in Madrid stattfindet. Gerade in Spanien sind die sozialen Probleme junger Menschen besonders massiv. Das haben die Jugendproteste in den spanischen Städten gezeigt.
Der Weltjugendtag in Madrid bietet eine gute Gelegenheit, ein deutliches Signal zu setzen und energisch Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit einzufordern. Junge Menschen brauchen Chancen und Perspektiven.
In Deutschland ist die Situation weniger dramatisch als in Spanien, aber auch hier gibt es Handlungsbedarf. 1,5 Millionen Jugendliche haben keinen Berufsabschluss, 320.000 junge Menschen stecken in Übergangsmaßnahmen ohne Perspektiven. Inzwischen befindet sich in Deutschland fast jeder dritte Erwerbstätige unter 35 Jahren in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Das hat auch Folgen für die Protestbereitschaft der Jugendlichen. Mehr als zwei Drittel (rund 69 Prozent) der 15 bis 25-Jährigen findet es wichtig, sich gegen Missstände in Gesellschaft und Arbeitswelt zu wehren. Wer die hohe Bereitschaft junger Menschen, sich mit allen Engagement und Fachwissen einzubringen, ignoriert, dem ist nicht zu helfen.