Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, um das Rentensystem zukunftsfest zu machen. "Das sind Tipps aus der neoliberalen Mottenkiste und vollkommen irreführend", sagt DGB-Vorstand Annelie Buntenbach.
DGB/Simone M. Neumann
Zur IWF-Forderung, das Renteneintrittalter zu erhöhen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:
"Das sind Tipps aus der neoliberalen Mottenkiste und vollkommen irreführend. Ein höheres Renteneintrittsalter würde die Probleme noch weiter verschärfen - schon heute müssen viele Beschäftigte, die es nicht gesund und in Arbeit bis zur 65, geschweige denn bis zur 67 schaffen, hohe Abschläge für ihre Rente in Kauf nehmen. Die Jungen müssten sogar doppelt Zeche zahlen. Sie müssten länger arbeiten und wären vom sinkenden Rentenniveau betroffen, denn so ist es bislang gesetzlich vorgesehen. Dann, wenn die heute jungen Menschen die Rente brauchen, würde sie nicht mehr zum Leben reichen.
Die Politik dringend umsteuern und als erstes die Talfahrt des Rentenniveaus stoppen - selbst im Rahmen des von der Politik gesetzten Beitragssatzes von bis zu 22 Prozent bis 2030 ist das machbar. Dafür müssten die Beiträge innerhalb dieses Rahmens nicht höher, sondern lediglich früher angehoben werden als sowieso vorgesehen."