Es sind krasse Zahlen: Eine aktuelle Studie zeigt, dass die privaten Einkommen in Griechenland seit 2008 um ein Drittel gesunken sind. Das ärmste Zehntel der Bevölkerung hat sogar 86 Prozent seines ohnehin kargen Einkommens verloren. Die Studie zeigt auch, dass die sozial unerbittliche Sparpolitik nicht einmal volkswirtschaftlich Sinn gemacht hat.
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Von 2008 bis 2012 sind die Bruttoeinkommen griechischer Privathaushalte um fast ein Viertel gesunken. Bei den tatsächlich verfügbaren Nettoeinkommen der Griechen kommt wegen deutlicher Steuererhöhungen noch einmal ein Minus von neun Prozent oben drauf. Zusammen ergibt das in nur vier Jahren Einkommensverluste der griechischen Privathaushalte von im Schnitt einem Drittel. Das zeigt eine aktuelle Studie im Auftrag des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung.
"Volkswirtschaftlich hatten diese Opfer keinen Sinn", sagt Prof. Dr. Gustav A. Horn, der wissenschaftliche Direktor des IMK. Hunderttausende seien aber "in ihrer Existenzgrundlage bedroht, weil die von der Troika aus EU, EZB und IWF geforderte und von den bisherigen Regierungen sehr kurzsichtig und zum Teil interessengeleitet umgesetzte Sparpolitik kaum soziale Abfederung kannte." Horn forderte stattdessen ein konsequentes Vorgehen gegen Steuerflucht und Steuerhinterziehung sowie eine andere Lastenverteilung zwischen wohlhabenden und ärmeren Haushalten.
IMK/HBS
Im Durchschnitt gingen die jährlichen Einkommen der griechischen Haushalte vor Steuern laut Studie von rund 23.100 Euro im Jahr 2008 auf knapp 17.900 Euro im Jahr 2012 zurück. Dabei fielen die Einbußen stark unterschiedlich aus, die ärmsten Haushalte verloren am stärksten: Die ärmsten zehn Prozent der griechischen Privathaushalte hatten von 2008 bis 2012 Einkommenverluste von rund 86 Prozent. Fast jeder dritte griechische Haushalt musste 2012 mit einem Jahreseinkommen unter 7.000 Euro auskommen. Selbst das wohlhabendste Drittel der griechischen Haushalte verlor zwischen 17 und 20 Prozent seines Einkommens.