Deutscher Gewerkschaftsbund

07.05.2007

Alternsgerechtes Arbeiten

60,8 Jahre sind Menschen in Deutschland, wenn Sie in Rente gehen. Also mehr als vier Jahre vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter, das jetzt auch noch um zwei Jahre erhöht werden soll. Gründe gibt es viele: Die strukturelle Unterbeschäftigung, den Jugendwahn der Arbeitgeber, Gesundheitsverschleiß und zeitungemäße Qualifikationen.

Der DGB setzt sich daher für Konzepte ein, um das Potenzial älterer Menschen länger zu nutzen. Seine Positionen zu einer wirklich alternsgerechten Arbeitswelt für Frauen wie für Männer hat der DGB ausführlich formuliert.

Broschüre des DGB Bundesvorstandes

Diese Information entstand 2004 im Rahmen des Projekts „Demografischer Wandel und alternsgerechte Gestaltung der Arbeitswelt“ entstanden. Sie fasst die in dem Projekt entwickelten Vorschläge für eine bessere alternsgerechte Arbeitsgestaltung zusammen.

Demografischer Wandel: Schritte zu einer alternsgerechten Arbeitswelt (PDF, 2 MB)

Die demografische Entwicklung verlangt neue Antworten, wie Menschen heute und in Zukunft „gut“ arbeiten und leben können. Der Paradigmenwechsel in der Beschäftigungspraxis von Älteren muss in den Betrieben mit Leben erfüllt werden. Gleichzeitig werden auch die Innovationschancen einer alternden Gesellschaft verspielt, wenn sich die jugendzentrierte Personalpolitik der Unternehmen weiterhin ungehindert fortsetzt.

Demografischer Wandel - Schritte zu einer alternsgerechten Arbeitswelt -

Der demografische Wandel dient manchen als Schreckensszenario, um den Sozialstaat weiter abzubauen. So wird die Rente mit 67 als absolut notwendig bezeichnet. Dabei gehen die Menschen heute durchschnittlich mit 60,8 Jahren (Alters- und Erwerbsminderungsrenten) in Rente. Erst einmal muss also dafür gesorgt werden, dass die Menschen überhaupt das 65. Lebensjahr im Beruf erreichen. Der demografische Wandel bietet auch eine Chance: Für Beschäftigung, für innovative Arbeitsprozess, für eine bessere Balance von Arbeit und Leben und für eine humane Arbeitswelt.

Alternsgerechtes Arbeiten für Frauen

Die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre wirkt sich vor allem für Frauen fatal aus. Denn insbesondere Frauen müssen wegen der schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf lange Unterbrechungen ihrer Erwerbsbiografie hinnehmen, was die Rente erheblich mindert. Erschwerend kommt für Frauen hinzu, dass besonders viele in sogenannten prekären (unsicheren) Arbeitsverhältnissen beschäftigt sind. In typischen Frauenbereichen wie dem Reinigungsgewerbe und der Gastronomie haben sie häufig nur Mini- und Midi-Jobs. In solchen Arbeitsverhältnissen kommt regelmäßig die betriebliche Gesundheitsvorsorge zu kurz. Außerdem ist die Angst größer, aufgrund einer Krankmeldung die Arbeit zu verlieren. Die Broschüre Alternsgerechtes Arbeiten für Frauen zeigt u.a. Praxisbeispiele für erfolgreiche Gesundheitsprävention in Betrieben und stellt ein Fünf-Punkte-Programm zur Verbesserung der betrieblichen Gesundheitspolitik vor.

Demografischer Wandel und Erwerbstätigkeit von Frauen

Frauen sind stärker als früher im Erwerbsleben vertreten, doch die gleichen Chancen wie Männer haben sie noch keineswegs. Nicht nur gleichstellungspolitische Gründe, sondern auch ökonomische Überlegungen erfordern ein höheres Niveau der Erwerbstätigkeit von Frauen. Dies kann helfen, die Konsequenzen des demografischen Wandels abzumildern. Die Broschüre stellt neben grundsätzlichen Informationen zur Erwerbstätigkeit von Frauen auch die frauenspezifischen Handlungsfelder zur Gestaltung des demografischen Wandels vor.

Broschüre bestellen: Demografischer Wandel und Erwerbstätigkeit von Frauen


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Demografischer Wandel

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