Das Deutsche Studentenwerk (DSW) hat heute die 19. Sozialerhebung vorgestellt. Die soziale Spaltung bleibt das zentrale Thema an unseren Hochschulen. Nur wenige Arbeiterkinder schaffen den Sprung an die Hochschule.
19. Sozialerhebung des DSW
Pressemitteilung des DSW: "Akademiker unter sich"
Von 100 Akademiker-Kindern studieren 71, von 100 Nicht-Akademiker-Kindern schaffen nur 24 den Sprung an die Hochschule. Kinder von Beamten mit Hochschulabschluss studieren fast viermal so häufig wie Arbeiterkinder. „Bildung ist und bleibt ein vererbtes Privileg der höheren Schichten“, kommentiert die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock die Studie.
„Der Anteil der Studierenden aus einkommensschwachen Familien ist noch immer beschämend gering – auch wenn es hier minimale Besserung gegeben hat. Wenn wir mehr junge Menschen für ein Studium gewinnen wollen, ist die soziale Öffnung der Hochschulen das zentrale Thema.
Die Erhebung zeigt: Gerade für junge Menschen aus armen Familien ist das BAföG die Voraussetzung, um sich ein Studium überhaupt leisten zu können. Deshalb ist eine kräftige Anhebung der Bedarfssätze – und insbesondere der Freibeträge – vonnöten, damit mehr Studierende vom BAföG profitieren können. Der DGB schlägt vor die Fördersätze um mindestens vier, die Freibeträge um mindestens fünf Prozent anzuheben.
Die Sozialerhebung zeigt aber auch: Die Arbeitsbelastung für die Studierenden wächst im Vergleich zur vorherigen Erhebung um rund vier Stunden pro Woche. Fast ein Drittel der Studierenden hat samt Nebenjob mindestens eine 50-Stunden-Woche. Die Zahl der Studierenden, die jobben müssen, ist auf 66 Prozent gestiegen. Dies schlägt sich auf die Studienleistungen nieder. Wir müssen deshalb die Studierenden finanziell entlasten – durch einen Verzicht auf Studiengebühren.