Mehrere hunderttausend Griechen folgten am Mittwoch in Athen dem Aufruf der griechischen Gewerkschaften, um gegen das drastische Sparpaket der Regierung zu protestieren. Dass die friedliche Demonstration der Gewerkschaften von Krawallen und Toten überschattet wurde ist bitter, sagte DGB-Vorstand Claus Matecki, der in Athen zu den streikenden Gewerkschaftern sprach.
Gewerkschaftsbund GSEE
Ungeachtet massiver Proteste hat das griechische Parlament das umstrittene Sparpaket beschlossen. Es sieht Lohnkürzungen, Einschnitte bei Renten und Sozialleistungen sowie die Anhebung der Mehrwertsteuer vor.
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DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki war am Dienstag nach Athen gereist, um den griechischen Gewerkschaften die solidarischen Grüße der deutschen Gewerkschaften zu übermitteln (siehe auch DGB-Griechenland-Resolution). Matecki und John Monks, Generalsekretär des EGB, sprachen zu Beginn der Demonstration zu den Streikenden.
Aus Athen berichtete Matecki von zunächst friedlichen Kundgebungen und Demonstrationszügen durch die Stadt zum Parlament:
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„Die Menschen haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie nicht die Zeche für die Krise zahlen wollen, die sie nicht verursacht haben. Größere Demos hat die Stadt seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Die Veranstalter berichteten mir von fast einer halben Million Teilnehmer in ganz Griechenland, in Athen strömten sie zu Hunderttausenden über die stundenweise geöffnete Metro ins Zentrum. Natürlich haben die Leute Angst vor den massiven Einschnitten und vor Armut. Sie sind auch wütend. Aber sie haben ihr berechtigtes Anliegen ohne Gewalt deutlich gemacht. Deshalb ist es bitter, dass die friedliche Demonstration der Gewerkschaften von Krawallen und Toten überschattet wurde, die einige extremistische Kräfte zu verantworten haben.“