GdP
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 2,14 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen ist mit einem "dreisten und provokanten" Angebot seitens der Arbeitgeber zu Ende gegangen. So bewerteten die Gewerkschaften die auf den Tisch gelegten 1 Prozent zum 1. Juni diesen und 2 Prozent zum 1. Juni des nächsten Jahres.
Jahresbezogen würde dies ein Plus für 2016 von 0,6 Prozent und für 2017 von 1,2 Prozent bedeuten. "Das ist Keller", kommentierte sodann auch der Verhandlungsführer der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (ver.di), Frank Bsirske, das vorgelegte Angebot. Dieses sei eines der niedrigsten Angebote, das je im Rahmen von Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst unterbreitet wurde. Für die im Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstand für Tarifpolitik zuständige Kerstin Philipp ist das Angebot somit nicht hinnehmbar "angesichts der Leistungen, die die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes insbesondere auch im Bereich der inneren Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger erbringen. Das wird unsere Kolleginnen und Kollegen auf die Palme bringen."
Bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am 28. April beginnt, wollen die Gewerkschaften mit Aktionen und Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Die DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem wollen sie einen Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung verhindern.