DGB/Simone M. Neumann
„Besoldungsrunden sind keine Einsparrunden“, sagt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Deshalb müssten die Tarifergebnisse für angestellte ArbeitnehmerInnen künftig wieder zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtenbesoldung übertragen werden. Die großen Besoldungslücken führten letztlich dazu, dass Bund und Länder untereinander verstärkt um Fachpersonal konkurrieren.
Auch in der abgeschlossenen Besoldungsrunde 2015 weicht die Mehrzahl der Länder laut WSI-Tarifarchiv vom früheren Grundsatz „Besoldung folgt Tarif" ab. So hätten nur drei von 16 Bundesländern die Besoldung ihrer Beamtinnen und Beamten ohne zeitliche Verzögerung an den Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst angepasst.
„Um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen, muss der öffentliche Dienst attraktive Arbeitsbedingungen bieten“, erklärte dazu DGB-Vize Elke Hannack. Dazu gehörten auch flexible Arbeitszeiten im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und faire Bezahlung. „Die Dienstherren können nicht Topleistungen von ihren Beschäftigten erwarten, ohne ihnen im Gegenzug gute Einkommen und Verlässlichkeit zu bieten: Leider ist der öffentliche Dienst längst nicht mehr der vorbildliche Arbeitgeber und Dienstherr früherer Jahre“, so Hannack.
Pressemitteilung WSI-Tarifarchiv: Besoldungsrunde 2015 – Eine Bilanz