Deutscher Gewerkschaftsbund

24.02.2015
Tarifrunden 2015

Vier große Tarifrunden: Ergebnisse und Forderungen

Die IG Metall hat in der Metall- und Elektroindustrie einen zukunftsweisenden Tarifabschluss erzielt. Auch ver.di und die IG BCE befinden sich in großen Tarifrunden. Das aktuelle Tarifgeschehen im Überblick.

Metallarbeiter

DGB/Simone M. Neumann

  • IG Metall: Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg mit 3,4% mehr Lohn, 150 Euro Einmalzahlung, verbesserter Altersteilzeit und Einstieg in Bildungsteilzeit
  • IG Metall: Andere Tarifbezirke mit Abschlüssen auf Grundlage des baden-württembergischen Ergebnisses
  • IG BCE: Kein Angebot der Arbeitgeber in der Tarifrunde für die Chemie-Industrie, Gespräche werden am 12. und 13. März fortgesetzt
  • ver.di: Start der Tarifverhandlungen für Sozial- und Erziehungsberufe sowie zweite Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder

Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie

Die IG Metall hat in der Nacht zum 24. Februar in Baden-Württemberg einen Pilot-Tarifabschluss für die Metall- und Elektroindustrie erzielt. Das zukunftsweisende Ergebnis: 3,4 Prozent mehr Geld, eine Einmalzahlung von 150 Euro, erste Schritte in Richtung geförderter Bildungsteilzeit sowie eine verbesserte Altersteilzeit. Inzwischen haben die Tarifbezirke Bayern und Nordrhein-Westfalen ebenfalls Abschlüsse auf Basis des Ergebnisses aus Baden-Württemberg erzielt. Im Laufe des Tarifkonflikts beteiligten sich zwischenzeitlich rund 450.000 Beschäftigte bundesweit an Warnstreiks.

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IG BCE: "Arbeitgeber spielen mit dem Feuer"

Die Tarifverhandlungen für die 550.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie sind am 24. Februar ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten in den Gesprächen mit der IG BCE kein Angebot vor. "Ein Spiel mit dem Feuer", kommentierte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen werden jetzt am 12. und 13. März fortgesetzt. Die IG BCE fordert eine Anhebung der Entgelte um 4,8 Prozent. Außerdem soll der Tarifvertrag „Demografie und Lebensarbeitszeit“ weiter entwickelt und der Demografiefonds der Branche ausgebaut werden.

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ver.di: Soziale Berufe aufwerten

Unter der Überschrift "Richtig gut - aufwerten jetzt!" startet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am 25. Februar die Tarifverhandlungen in der Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst. ver.di fordert "statusverbessernde Einkommenserhöhungen" für die Beschäftigten – vor allem sollen Eingruppierungsvorschriften neu und für die Beschäftigten positiver geregelt werden. Dadurch sowie mit einer Neuregelung der Tätigkeitsmerkmale sollen Entgeltverbesserungen im Umfang von durchschnittlich 10 Prozent erreicht werden. Außerdem fordert ver.di zusätzliche Verbesserungen in der Behindertenhilfe.

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Öffentlicher Dienst der Länder

Nachdem der Verhandlungsauftakt Mitte Februar ohne Ergebnis geblieben war, startet am 26. Februar außerdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder. Die Tarifverhanldungen mit den Arbeitgebern führen ver.di, die GdP, die GEW und "dbb beamtenbund und tarifunion" gemeinsam.

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