Über 40 Prozent der Beschäftigten sind nach der Arbeit "sehr häufig" oder "oft" zu erschöpft, um sich noch um private oder familiäre Angelegenheiten zu kümmern. Das ist ein Ergebnis des aktuellen DGB-Index Gute Arbeit, der die Arbeitsbedingungen in Deutschland untersucht. Frauen trifft das Problem härter als Männer - und in einigen Branchen ist die Belastung besonders hoch.
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Wie steht es um die Arbeitsbedingungen in Deutschland? Und wie gut lassen sich Arbeit, Familie und private Interessen miteinander vereinbaren - oder auch nicht? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des aktuellen Reports "DGB-Index Gute Arbeit". An der repäsentativen Befragung für die Studie nahmen bundesweit knapp 5.000 Beschäftigte aus allen Branchen, Einkommens- und Altersgruppen und Betriebsgrößen teil.
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Bei vielen Beschäftigten bleibt das Privatleben auf der Strecke. Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sehr häufig oder oft von der Arbeit so erschöpft sind, dass sie sich nach Feierabend kaum noch um private Interessen oder familiäre Angelegenheiten kümmern können. Bei 27 Prozent gibt es zeitliche Probleme.
Doch auch die Arbeitsbedingungen insgesamt spielen eine große Rolle. Wo sie schlecht sind, liegt der Anteil der Beschäftigten mit Arbeitsstress bzw. zeitlich bedingten Vereinbarkeitsproblemen sieben- bzw. sechsmal höher als dort, wo es Gute Arbeit gibt.
Die größten Probleme im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und privaten Interessen gibt es der Umfrage zufolge im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im Gastgewerbe. Negativ wirken sich insbesondere auch die Pflicht zu ständiger Erreichbarkeit und lange Arbeitszeiten aus. Und: Frauen haben es hier deutlich schwer als Männer.
DGB-Index Gute Arbeit
DGB-Index Gute Arbeit
DGB Index Gute Arbeit
DGB Index Gute Arbeit
Der komplette Report zum Download:
Wie Beschäftigte die Arbeitsbedingungen in Deutschland beurteilen. Mit dem Themenschwerpunkt: Arbeit, Familie, private Interessen - wodurch die Vereinbarkeit behindert wird und wie sie zu fördern ist. November 2017
Weitere Infos: Institut DGB-Index Gute Arbeit