Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen. Der Bundestag berät dazu einen Gesetzentwurf. Erstmals ist eine verbindliche Quote für die Vorstandsebene vorgesehen. Damit wird die gläserne Decke endlich weiter eingerissen. Allerdings greift es zu kurz, nur Vorgaben für Quoten auf börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen zu beschränken.
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Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack kommentiert:
„Auch wenn wir uns durchaus mehr Mut zur Quote wünschen - mit dieser Gesetzesvorlage wird die gläserne Decke endlich weiter eingerissen. Erstmals ist eine verbindliche Quote für die Vorstandsebene vorgesehen. Die Koalition muss dieses Gesetz nun schnell durch den Bundestag bringen. Auch die VertreterInnen der Wirtschaftsunion sind aufgerufen, damit ein deutliches Signal für mehr Frauen in Führungspositionen zu setzen. Freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft wurden jahrelang erprobt und haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen.
Allerdings ist nicht einzusehen, dass Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes zwar eine Vorstandsquote erhalten, künftig aber nicht mehr dem Bundesgleichstellungsgesetz unterliegen sollen.
Überdies greift es zu kurz, Vorgaben für Quoten und Mindestbeteiligungen auf börsennotierte, paritätisch mitbestimmte Unternehmen zu beschränken. Auch für große Unternehmen anderer Rechtsformen und für solche, die sich der Mitbestimmung entziehen, sollten Geschlechterquoten gelten.“