Vielfalt im Betrieb ist eine Stärke: Mit diesem klaren Statement haben Azubis von der Deutschen Post AG in Neuss den 1. Preis beim bundesdeutschen Jugendwettbewerb "Die Gelbe Hand" gewonnen - und sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Weitere Preise gingen nach Niedersachen, NRW und Sachsen.
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Der Preis „Die Gelbe Hand“ zeichnet Auszubildende, BerufschülerInnen und junge GewerkschafterInnen aus, die sich gegen Rassismus im Betrieb engagieren. Dieses Jahr hatte der gewerkschaftliche Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“, der den Preis vergibt, die Qual der Wahl. Die Kreativität der eingereichten Projekte sei „überwältigend“ gewesen.
BerufsschülerInnen, Auszubildende und junge GewerkschafterInnen aus ganz Deutschland haben ihre Projekte gegen Rassismus und Rechtsextremismus bei dem bundesweiten Jugendwettbewerb „Die Gelbe Hand“ eingereicht. Am 18. März wurden die Preise in der sächsischen Staatskanzlei in Dresden verliehen.
Der 1. Preis ging an die Auszubildenden Esra Güven, Kimberly Mager und Julian Neuss von der Deutschen Post AG in Neuss. Ihre Präsentation „Hier stört anders sein nicht“, zeigt, welche Stationen ein Brief durchläuft, um von A nach B zu kommen und wie viele unterschiedliche Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft – daran beteiligt sind. Damit senden die Azubis eine klare Botschaft: Vielfalt im Betrieb ist eine Stärke!
Den 2. Preis erhielt die Berufsschulklasse der BBS Technik Cloppenburg für ihr selbstgedrehtes Video. In dem Clip zeigen sie alltägliche Diskriminierungssituationen im Straßenverkehr, beim Einkaufen und im persönlichen Gespräch – und setzen dem die „Gelbe Hand“ entgegen. Der 3. Preis wurde an die MalerInnen und LackiererInnen der Eugen-Reintjes-Schule Hameln vergeben für ihre Collage „Unsere Nationalität? Mensch!“, die im Schulgebäude angebracht wurde und sich kreativ mit Fragen des Zusammenlebens beschäftigt.
In jedem Jahr übernimmt ein anderes Bundesland die Schirmherrschaft für den Wettbewerb: Dieses Jahr war Sachsen dran. Schirmherr war in diesem Jahr der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, Schirmfrau war die ehemalige NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger. Sie bekräftigte: „Als Gewerkschaften leisten wir unseren Beitrag in den Betrieben im Kampf für gleiche Arbeitsbedingungen und gegen Diskriminierung in der Arbeitswelt“. Es mache Mut, zu sehen, wie viele Beiträge eingereicht wurden. „Es zeigt, dass junge Menschen die freie und offene Gesellschaft und die Vielfalt am Arbeitsplatz verteidigen“, so Rosenberger.
Der Vorsitzende des Kumpelvereins Giovanni Pollice zeigte sich „überwältigt“ von der Kreativität der eingereichten Projekte. „Dieses großartige Engagement der Jugend für Demokratie und Vielfalt ist nicht selbstverständlich“, so Pollice. Ihr Engagement mache Mut.
Weitere Sonderpreise wurden in folgenden Kategorien verliehen:
Sonderpreis der DGB-Jugend NRW: Die DGB-Hochschulgruppe Rhein-Waal Kleve und Kamp-Lintfort wurde für ihre Aktionswoche #BeVocal ausgezeichnet, bei der Rassismus in der Hochschullandschaft mit einer Fotoaktion sichtbar gemacht wurde.
Sonderpreis der DGB-Jugend Sachsen: Der Bezirksjugendausschuss Dresden-Chemnitz der IG BCE drehte einen Videosketch, der Alltagsrassismus im Pausenraum thematisiert – und wie man ihn in die Schranken weist.
Sonderpreis Sachsen: SchülerInnen des Beruflichen Schulzentrums Wurzen erhielten den Preis für ihren internationalen Austausch mit SchülerInnen aus Litauen und Norwegen im Projekt „Gemeinsame Geschichte und gemeinsame Zukunft in Europa“.
Kumpelverein
„Die Gelbe Hand“ wird seit 2005 an engagierte Jugendliche verliehen. Der gewerkschaftliche Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“ wurde in den 1980er Jahren von der DGB-Jugend gegründet. Er engagiert sich seit seiner Gründung gegen Rassismus und Rechtsextremismus in Betrieb und Gesellschaft. Damit ist der Verein eine der ältesten antirassistischen Organisationen in Deutschland und der Verein aller DGB-Gewerkschaften. Sein Logo, die Gelbe Hand, ist das gewerkschaftliche Symbol gegen Rassismus.