Verhandeln mit dem Arbeitgeber gehört zum Tagesgeschäft des Betriebsrates. Doch wie gehe ich gut vorbereit in Verhandlungen mit dem Chef? Und noch wichtiger: Wie komme ich erfolgreich wieder raus? Tipps und Kniffe gibt Stefan Cors, Rhetorik-Experte und Referent beim DGB-Bildungswerk.
DGB-Bildungswerk
Sich auf die Verhandlung vorzubereiten, ist außerordentlich wichtig. Wer nicht begründen kann, warum er etwas will, wird es wahrscheinlich nicht bekommen. Es gilt vorab zu klären, wie die Interessenlage ist, welche Handlungsmöglichkeiten es gibt und wie man die Interessen am besten durchsetzen kann. Im Gespräch mit dem Arbeitgeber gelten dann klare Regeln. Was vorher im Betriebsrat nicht abgesprochen wurde, unterbleibt. Auf Improvisation sollte möglichst verzichtet werden. Geschieht etwas Ungeplantes, sollte um eine Unterbrechung gebeten werden, um sich neu abzustimmen.
Der Betriebsrat sollte immer als Team auftreten. In Gegenwart des Arbeitgebers wird nicht von der vorher geplanten Linie abgewichen. Und: Der Betriebsrat sollte sich auf keinen Fall unter Zeitdruck setzen lassen. Ein wichtiges Instrument in Gesprächen und Verhandlungen sind deshalb Fragen. Damit kann der Betriebsrat zum Beispiel Informationen, Argumente und Standpunkte erfahren, Missverständnisse vermeiden, Denkblockaden auflösen und das Gespräch führen.
Es hat wenig Sinn, seine Verhandlungsstrategie daraufhin auszurichten, den anderen über den Tisch zu ziehen. Ziel sollte vielmehr eine Win-Win-Situation sein. Es geht darum, ein Ergebnis zu erzielen, von dem beide Gesprächspartner profitieren. Dabei gilt das Motto: Hart in der Sache und fair zu den Menschen.
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