In der vierten Runde haben sich ver.di und die Deutsche Post auf einen Tarifvertrag geeinigt. Für die Beschäftigten gibt es insgesamt zwischen 11 bis 16 Prozent mehr Geld. Jetzt müssen die ver.di Mitglieder in einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob sie das Ergebnis annehmen wollen. Die Tarifkommission empfiehlt die Annahme. In den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn hat die EVG das erste Angebot der Arbeitgeber als unzureichend abgelehnt. Die Verhandlungen sollen am 24. und 25. April weitergehen. Bis dahin fordert die EVG ein Verhandlungsfähiges Angebot.
DGB/Hans-Christian Plambeck
Am 16. März 2023 sind erstmals in der Geschichte der IG BAU Baden-Württemberg die Forst-Beschäftigten in den Streik getreten. Mehr als 170 Kolleg*innen haben sich an den Arbeitsniederlegungen beteiligt. Zu den Streiks rief die IG BAU im Rahmen der schleppenden Verhandlungen für die Tarifrunde des öffentlichen Dienstes 2023 auf. Gleichzeitig war es der Auftakt für die anschließenden Tarifverhandlungen zum TVöD Wald BaWü sowie die Firmentarifverhandlungen bei ForstBW.
In den wieder aufgenommenen Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn, hat die EVG ein erstes Angebot der Arbeitgeber als unzureichend abgelehnt. „Das Papier, das uns am späten Dienstagabend endlich vorgelegt worden ist, verdient den Namen Angebot nicht, das brüskiert unsere Kolleginnen und Kollegen und das ist inakzeptabel“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch, zum Angebot der Deutschen Bahn.
Bis zur zweiten Verhandlungsrunde am 24./25. April 2023 hat die Deutsche Bahn nun Zeit ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die EVG fordert 650 Euro mehr Lohn, alternativ 12 Prozent mehr, bei 12-monatiger Laufzeit.
Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der westdeutschen Textilindustrie endete am 15. März ergebnislos. Obwohl über 13.500 Beschäftigte den Forderungen in Warnstreiks Nachdruck verliehen hatten, hat die Arbeitgeberseite ein nur minimal verbessertes Angebot unterbreitet. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Geld sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Verhandlungen werden am 31. März fortgesetzt.
Nach rund viermonatigen Verhandlungen wurde in der vierten Verhandlungsrunde am 14. März mit dem Bundesfinanzministerium und den Vertreter*innen der Entsendestaaten eine Tarifeinigung für die Zivilbeschäftigten der Stationierungsstreitkräfte erzielt. Die Entgelte steigen rückwirkend zum 1. November 2022 um 4,1 Prozent, eine „Ausgleichszulage“ in Höhe von 167 Euro wird ab dem 1. April 2023 gezahlt. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro. Die Laufzeit beträgt 11 Monate.
Die Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk haben begonnen. Die erste Verhandlung am 14. März in Niedersachsen hat kein Ergebnis gebracht. Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld sowie ein deutliches Plus für Auszubildende und eine Inflationsausgleichprämie.
Bundesweit sind 435.000 Menschen im Kfz-Handwerk beschäftigt.
Am 22. März wird in Schleswig-Holstein, Hessen und Nordrhein-Westfalen verhandelt. Am 27. März folgt Baden-Württemberg, am 30. März Bayern und am 31. März Hamburg. Die Friedenspflicht endet am 31. März 2023. Ab dann sind Streiks und Aktionen möglich.
In der vierten Verhandlungsrunde haben sich am 11. März die Gewerkschaft ver.di und die Deutsche Post auf einen Tarifvertrag geeinigt. Die Tarifbeschäftigten sowie die Auszubildenden und dual Studierenden erhalten im April 2023 eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichssonderzahlung in Höhe von 1020 Euro. Von Mai 2023 bis einschließlich März 2024 erhalten sie zudem eine monatliche steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichssonderzahlung in Höhe von 180 Euro.
Ab April 2024 bekommen alle Vollzeitbeschäftigten monatlich 340 Euro mehr Geld. Das entspricht einer prozentualen Entgelterhöhung von 11 bis 16 Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate und läuft bis zum 31. Dezember 2024.
Das Tarifergebnis ist vorbehaltlich der Zustimmung der ver.di-Mitglieder. Die Gewerkschaft ver.di wird nun eine Urabstimmung der ver.di-Mitglieder des Unternehmens über das Tarifergebnis einleiten. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt den ver.di-Mitgliedern die Annahme des Tarifergebnisses.
Die IG BAU hat ihre Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen in der Beton- und Betonfertigteilindustrie in den Bezirken Sachsen-Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Mitte-Ost, Nordrhein-Westfalen und Nord aufgestellt. Die Gewerkschaft fordert eine deutliche Erhöhung der Entgelte gemessen an der Preissteigerungsrate und den außergewöhnlichen Leistungen der Beschäftigten. In Thüringen-Sachsen sowie in Mecklenburg-Vorpommern und Mitte-Ost sollen auch die Ausbildungsvergütungen um 175 Euro erhöht werden.
Für die Beschäftigten in der Sand-Kies-Mörtel-Transport-Naturstein-Industrie Ost fordert die IG BAU ebenfalls eine deutliche Entgeltsteigerung sowie eine Erhöhung aller Ausbildungsvergütungen um 175 Euro.
Und auch in der Steine- und Erdenindustrie in Baden-Württemberg sollen die Beschäftigten von angemessen höheren Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen profitieren.
Die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten in der bayrischen Steine- und Erdenindustrie endete ohne Ergebnis. Die IG BAU fordert eine kräftige Erhöhung der Entgelte gemessen an der Preissteigerungsrate und den außergewöhnlichen Leistungen der Beschäftigten. Die Verhandlungen werden am 18. April fortgesetzt.