Die Beschäftigten des Getränkeherstellers Vivaris am Standort Grüneberg haben am Donnerstag gestreikt. Damit wollten sie den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen auf die Arbeitgeber erhöhen. Sie fordern die Angleichung ihrer Löhne an das Niveau des Stammsitzes in Niedersachsen. In der nordwestdeutschen Brotindustrie hat die NGG einen Tarifabschluss erzielt. Die Beschäftigten bekommen insgesamt 8,5 Prozent mehr Geld.
DGB/Hans-Christian Plambeck
Die Beschäftigen des Getränkeherstellers haben am Donnerstag, den 25. Mai, ihre Arbeit niedergelegt. Mit einem achtstündigen Warnstreik haben sie den Druck in den laufenden Lohnverhandlungen auf die Arbeitgeber erhöht. Es geht ihnen um die Lohnangleichung an den Westen. Am Stammsitz im niedersächsischen Haselünne gab es jüngst einen Tarifabschluss. Damit ist die Lücke im Monatslohn von 182 Euro auf 382 Euro angewachsen.
Bisher will das Unternehmen für die Beschäftigten am Standort Grüneberg 2023 nur die Inflationsprämie zahlen. Eine tarifliche Erhöhung soll es erst im April 2024 mit 220 Euro geben. Somit würde der Lohnabstand um gerade mal 20 Euro verringert.
Für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen Brotindustrie gibt es mehr Geld. Darauf haben sich die NGG und die Arbeitgeber in einem neuen Tarifvertrag geeingt. Die Löhne und Gehälter steigen in zwei Schritten um insgesamt 8,5 Prozent. Zusätzlich gibt eine Inflationsprämie in Höhe von 1250 Euro netto. Die Laufzeit beträgt 13 Monate.
Zur Meldung der NGG Nordrhein-Westfalen
Die erste Tarifverhandlungsrunde für die 3600 Beschäftigten in der Feuerfest- und Säureschutzindustrie endeten ohne Ergebnis. Die Arbeitgeberseite legte ein aus gewerkschaftlicher Sicht inakzeptables Angebot vor, welches die gemeinsame Tarifkommission von IGBCE und IG BAU abgelehnt hat. Die Gewerkschaften fordern eine deutlische Lohnerhöhung, die mindestens die Preissteigerung ausgleicht und der Produktivität der Unternehmen Rechnung trägt sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro, bei 12-monatiger Laufzeit.
Am 24. Mai fand die zweite Tarifverhandlung für die Arbeitnehmer*innen der Kalk- und Dolomitindustrie Nordrhein-Westfalen statt. Das Angebot der Arbeitgeberseite war für die gemeinsame Tarifkommission der IGBCE der IG BAU nicht akzeptabel. Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Entgelte, sodass die die Kaufkraft der Beschäftigten nachhaltig, unter Berücksichtigung der Preissteigerungsrate, erhöht wird.
In der Kalk- und Dolomitindustrie in Nordrhein-Westfalen arbeiten einige hundert Beschäftigte. Einer der wichtigsten Arbeitgeber ist Rheinkalk, ein Hersteller von Kalk- und Dolomit-Erzeugnissen, mit einem großen Werk in Hönnetal.
Am 10. Juli 2023 werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt.