Im Juni - dem "pride month" - feierte die LGBT-Community stolz, dass es sie gibt. Auch die Gewerkschaften engagieren sich für eine bunte, vielfältige Gesellschaft. Der Lehrer Alexander Lotz, der sich in der GEW-AG "Schwule Lehrer" engagiert, spricht im Kurzinterview über Gewerkschaften und Diversity.
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Die AG „Schwule Lehrer“ der GEW hat in diesem Jahr ihr 40jähriges Bestehen gefeiert. Warum findest Du es wichtig, dass sich Gewerkschaften auf diesem Gebiet engagieren?
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Es ist einerseits der Anspruch, den ich an Gewerkschaften habe, dass sie Solidarität leben gegenüber ihren Mitgliedern. Dass sie sich dafür stark machen, dass ihre Mitglieder nicht im Arbeitsleben benachteiligt werden. Andererseits ist es auch ein bildungspolitischer und gesellschaftlicher Auftrag von Gewerkschaften, eine bunte und vielfältige Gesellschaft zu unterstützen. Alle sind dafür zuständig, dass niemand Angst haben muss, so zu sein wie er oder sie ist.
Studien zeigen, dass viele Homosexuelle Angst haben, sich im Job zu outen…
Die wenigsten, die ich kenne, haben sich in der Schule geoutet. Sie sagen: Das geht die Schülerinnen und Schüler und Eltern nichts an. Das ist ja auch legitim. Ich beobachte aber, dass viele sich nicht trauen aus Angst, nicht akzeptiert oder beleidigt zu werden.
Was können Gewerkschaften dazu beitragen, dass sich alle wohlfühlen am Arbeitsplatz ohne Angst vor Diskriminierung?
Gewerkschaften können dabei helfen, Vielfalt im Arbeitsleben beständig zu thematisieren. Gleichzeitig können sie öffentlich ein Bewusstsein schaffen, wie Menschen am Arbeitsplatz immer noch diskriminiert werden. Personal- und Betriebsräte können mutig für Vielfalt und Diversity eintreten.