Die Seniorenpolitik stärker in den Mittelpunkt zu rücken, ist Klaus Becks erklärtes Ziel. Er ist seit 1. September der neue DGB-Seniorenbeauftragte. Im einblick spricht er über sein neues Amt und die seniorenpolitischen Anliegen des DGB - von gesellschaftlicher Teilhabe, zu Rente und Digitalisierung.
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Wie siehst Du deine Rolle als DGB-Seniorenbeauftragter?
Mir ist es wichtig, dass wir Anliegen der Seniorinnen und Senioren in unseren Forderungen anerkennen und stärker berücksichtigen. 1,2 Millionen Mitglieder der DGB-Gewerkschaften sind Rentnerinnen und Rentner oder Pensionäre. Sie waren oft ihr ganzes Berufsleben – und darüber hinaus – Gewerkschaftsmitglieder. Ich will dafür sorgen, dass sie sich nicht abgehängt fühlen.
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Was hast Du dir konkret vorgenommen?
Zuerst will ich einen Überblick über die bestehenden Aktivitäten auf den Bezirks-, Kreis- und Stadtebenen des DGB und der Gewerkschaften gewinnen. Dazu werde ich dort die Seniorenarbeitskreise besuchen. Bei der Seniorenvertretung der EVG war ich bereits, als nächstes ist die GEW dran. Anschließend wollen wir uns so vernetzen, dass wir seniorenpolitisch wichtige Informationen weitergeben und koordinieren können.
Welche Themen sind seniorenpolitisch zentral?
Seniorenpolitik ist eine Querschnittsaufgabe – auch für die Gewerkschaften. Ich möchte dafür werben, die seniorenpolitische Dimension immer mitzudenken. Zum Beispiel beim Öffentlichen Nahverkehr: Wie muss der gestaltet sein, damit ihn auch ältere Menschen barriere- und angstfrei nutzen können? Wichtige Themen sind die gesellschaftliche Teilhabe Älterer, die Alterssicherung – verbunden mit Fragen von Steuern und Sozialabgaben –, aber auch die Prävention von Gewalt und die Sicherheit von Seniorinnen und Senioren, altersgerechtes Bauen und Wohnen sowie natürlich die Digitalisierung. Bei unserer seniorenpolitischen Veranstaltung am 22. November in Gera werden wir uns der Frage nähern, was der technologische Wandel für ältere Arbeitnehmer und Rentnerinnen und Rentner bedeutet.