Deutscher Gewerkschaftsbund

15.09.2021
einblick Themenschwerpunkt

Echt gerecht: die gesetzliche Rente fit machen für die Zukunft

Damit die Menschen auch zukünftig von einer guten Rente profitieren, muss die gesetzliche Rente gestärkt und zukunftsfit gemacht werden. Die nächste Bundesregierung muss das Thema anpacken, um auch kommenden Generationen einen Ruhestand in Würde zu ermöglichen.

Rente Echt Gerecht Seniorin

DGB/ Berliner Botschaft

Situation in der Rente

Das oberste Ziel muss sein: Menschen erhalten nach einem langen Arbeitsleben eine gute Rente, von der sie im Alter gut und würdevoll leben können. Dafür braucht es eine echt gerechte Finanzierung. Aktuell besteht allerdings eine ziemliche Schieflage: Wenn die Politik nicht umsteuert, steigen die Beiträge und das Rentenniveau sinkt – bis es im Jahr 2050 nur noch 43 Prozent betragen könnte. Das darf nicht passieren.

 

einblick-Themenschwerpunkt Echt gerechte Rente als Download

DGB-Newsletter einblick

Jetzt den E-Mail-Newsletter des DGB abonnieren. Der DGB-Infoservice einblick liefert vierzehntägig kompakte News und Infos zu allen Themen, die im Job eine Rolle spielen.

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen.

Rentenniveau stabilisieren, Rentenalter halten

Der DGB schlägt vor, das Rentenniveau zunächst bei 48 Prozent zu stabilisieren und in einem weiteren Schritt anzuheben etwa auf 50 Prozent. Um dies zu ermöglichen, sollen die Rentenbeiträge schrittweise moderat ansteigen – bis auf 25 Prozent des Bruttolohns in den 2040er Jahren.

Bereits heute sind die Bürger*innen aufgerufen, privat für die Rente vorzusorgen. Rechnet man den gesetzlichen Rentenbeitrag von derzeit 18 Prozent und die private Vorsorge zusammen, kommen bereits heute 24 bis 25 Prozent für die Rente zusammen. Der DGB setzt sich dafür ein, dieses Geld stattdessen für eine starke gesetzliche Rente zu nutzen.

Aus neoliberaler Ecke kommt immer wieder der Vorschlag, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Dies ist nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung: Wer nicht durchhält, muss höhere Abschläge in Kauf nehmen. Menschen mit schweren körperlichen Jobs sind im Alter gesundheitlich stärker eingeschränkt und sterben früher. Sie wären von einem späteren Rentenalter überdurchschnittlich betroffen. Das ist ungerecht, deshalb lehnt der DGB ein höheres Rentenalter klar ab.

Rentenversicherung: alle mitnehmen

Der DGB schlägt vor, die Rentenversicherung langfristig in eine Erwerbstätigenversicherung umzuwandeln, in die alle einzahlen. In einem ersten Schritt sollen Selbständige und Politiker*innen einbezogen werden. Nicht beitragsgedeckte Leistungen wie die sogenannte „Mütterrente“ müssen aus Steuermitteln gezahlt werden.

Echt gerechte Rente: Der DGB fordert

  •  gesetzliche Rente stärken

  • Rentenniveau bei 48 Prozent stabilisieren und im weiteren Schritt anheben

  • Beitragssatz nicht deckeln

  • Bundeszuschuss, der aus Steuern finanziert wird, muss steigen.

  • nicht beitragsgedeckte Leistungen aus Steuermitteln finanzieren.

  • gesetzliche Rentenversicherung langfristig zu einer Erwerbstätigenversicherung weiterentwickeln – im ersten Schritt die Selbständigen einbeziehen

  • solidarischen Ausgleich bei niedrigem Lohn, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung, Pflege oder Bildung

  • Rentenalter nicht anheben

Das sagen die Parteien zum Thema Rente

Die SPD will das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent stabilisieren, das Rentenalter nicht weiter anheben und langfristig eine Erwerbstätigenversicherung einführen.

Die Unionsparteien CDU/CSU wollen die gesetzliche Rente nicht stärken. Die Union will das Rentenniveau weder stabilisieren noch anheben. Die Sozialbeiträge sollen auf 40 Prozent begrenzt werden. Zudem bleibt im Wahlprogramm die Frage nach dem Rentenalter offen. Die private Rentenversicherung soll verpflichtender gemacht machen.

Die Grünen wollen das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent stabilisieren. Sie planen einen arbeitgeberfinanzierten Mindestbeitrag zur Rente. Die Partei will eine Bürgerversicherung auch für nicht Erwerbstätige.

Die Linke will das Rentenniveau auf 53 Prozent anheben. Zudem sollen die Rente mit 67 zurückgenommen und eine Erwerbstätigenversicherung eingeführt werden.

Die FDP will das Rentenalter „flexibilisieren“, so dass die Mehrheit de facto länger arbeiten muss.

Auf einen Blick

Wahlcheck zur Rente: Die Wahlprogramme der Parteien im Überblick: www.dgb.de/-/0Mx

Das DGB-Faktenblatt zur Rente gibt es hier: www.dgb.de/-/0Ml

 


Nach oben

Alle Ausgaben seit 1999

Aus­ga­ben-Ar­chiv
einblick auf einen Blick
DGB
Alle einblick-Ausgaben auf einen Blick - mit Links zu allen Beiträgen, Grafiken und Urteilen sowie die Gesamtausgabe als pdf-Download.
weiterlesen …

ein­blick-Wahl­gra­fi­ken
teaser einblick Wahlgrafiken
DGB
So haben Gewerkschafter*innen gewählt: Die Wahlergebnisse aus Landtags-, Bundestags- und Europa-Wahlen seit 2002.
weiterlesen …

einblick - der DGB-Newsletter

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …

smar­tu­ni­on
Newsletter Header SmartUnion
DGB
In der neuen Rubrik SmartUnion stellt die Redaktion Apps, Tools und Anwendungen vor, die GewerkschafterInnen für ihre tägliche Arbeit nutzen können. Zudem berichten wir über aktuelle Entwicklungen zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit.
weiterlesen …

RSS-Feeds des DGB-In­fo­ser­vices ein­blick
einblick Infoservice DGB RSS-Feeds RSS
Hintergrundfoto: Colourbox.de
weiterlesen …

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Mit dem neu­en Qua­li­fi­zie­rungs­geld Ar­beitsplät­ze si­chern!
Mehrere Menschen vor Computern bei einer Weiterbildung
DGB/Cathy Yeulet/123rf.com
Seit dem 1. April 2024 gibt es das Qualifizierungsgeld. Bekommen können es Beschäftigte, deren Arbeitsplatz durch die Transformation wegfallen könnte. Ziel ist, ihnen mit Weiterbildungen eine zukunftssichere Beschäftigung im gleichen Unternehmen zu ermöglichen. Alle Infos dazu findest du hier.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …