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Überall fehlen Fachkräfte – gleichzeitig stecken viele Frauen in Teilzeitstellen und schlechter bezahlten Tätigkeiten fest. Oder sie können nicht arbeiten, weil sie Kinderbetreuung oder Pflege übernehmen. Der DGB fordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit Frauen bessere Möglichkeiten haben, berufstätig zu sein.
DGB/Berliner Botschaft
Ganze 3,1 Millionen Menschen bilden Deutschlands „stille Reserve“ – sie arbeiten derzeit nicht, obwohl sie gerne würden. 56 Prozent von ihnen sind Frauen, mehrheitlich gut ausgebildet. Damit Frauen, die arbeiten wollen, dies auch tun können, müssen die Voraussetzungen stimmen. Der DGB macht seine Forderungen an Politik und Arbeitgeber*innen zum Internationalen Frauentag am 8. März klar.
Es braucht flächendeckende und bedarfsgerechte Betreuungsangebote für Kinder und Pflegebedürftige. Darüber hinaus muss unbezahlte Sorgearbeit umverteilt werden, auch Männer und Väter müssen in Haushalt und Familie verstärkt mitanpacken. Der DGB fordert dazu den Ausbau der Partnermonate beim Elterngelt und eine zehntägige, bezahlte Freistellung für Väter oder zweite Elternteile rund um die Geburt eines Kindes. Auch die Arbeitgeber*innen sind in der Pflicht: Frauen brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Längere Arbeitszeiten in den Abendstunden sind für Beschäftigte, die Sorgearbeit leisten, nicht machbar. Hier müssen sich die Arbeitgeber bewegen, um Frauen wie Männern die gleichen Möglichkeiten zu eröffnen, erwerbstätig zu sein und gleichzeitig Verantwortung für Familie und Hausarbeit zu übernehmen.
Nicht zuletzt geht es ums Geld: Frauen brauchen existenzsichernde Einkommen. In diesem Jahr fällt der Equal Pay Day, der auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hinweist, auf den 7. März. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagt dazu: „In der Debatte um Fachkräftegewinnung geht leider viel zu oft unter, dass Entgeltgleichheit ein wichtiger Faktor ist, wenn es um die Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit geht. Die hohe Entgeltlücke ist nicht nur ein eklatantes Gerechtigkeitsproblem, sie ist auch ein echter Wettbewerbsnachteil.“ Damit Frauen besser verdienen, fordert der DGB auch eine Stärkung der Tarifbindung – denn wo Tarifverträge gelten, sind die Arbeitsbedingungen besser, die Arbeitszeiten kürzer und die Beschäftigten erhalten mehr Geld. Darüber hinaus müssen Berufe in frauendominerten Branchen aufgewertet werden.
Von der Politik fordert der DGB einen Gleichstellungscheck für alle politischen Vorhaben, damit sie den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern gerecht werden und die Gleichstellung vorantreiben.
< Der DGB fordert >
Hier geht es zum Aufruf der DGB-Frauen zum Internationalen Frauentag 2023