Deutscher Gewerkschaftsbund

18.10.2022
Aktuelle Herausforderungen meistern – die benötigten Fachkräfte für das Handwerk gewinnen und halten

Klimaneutralität 2045 erreichen

Die energetische Sanierung von Gebäuden - als Beitrag zur Klimawende - stellt vor allem das ausführende Handwerk vor große Herausforderungen. Vor allem der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften muss gelöst werden, da nur sie die Aufgabe bewältigen können. Für den DGB ist klar: ohne gute Bezahlung und eine Perspektive für die Beschäftigten, kann es keine Lösung der Fachkräftefrage geben.

behelmter Bauarbeiter bringt Dämmwolle an

Colourbox.de

Das Handwerk in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die notwendige Klimawende im Gebäudebereich wird hauptsächlich durch Branchen im Bereich des Bau- und Ausbauhandwerks realisiert. Allerdings entwickelt sich hier ein Problem zunehmend zu einem Flaschenhals für die Energiewende: Die Situation der Fachkräfte. Während laut dem ZDH eine bereits 250.000 Handwerker*innen über alle Branchen verteilt fehlen, teilt die SOKA Bau in ihren Berichten mit, dass ca. 200.000 Personen den Baubereich Altersbedingt in den nächsten fünf bis zehn Jahren verlassen werden. Auch das SHK-Handwerk, besonders für die Modernisierung der Heizsysteme und die Installation der Wärmepumpen zuständig, hat seit 2012 ca. 9,4 Prozent seiner Beschäftigten verloren.

Diese Entwicklung ist auch hausgemacht. Der Lohn im Handwerk liegt im Durchschnitt um 1.000€ niedriger als der in der restlichen Wirtschaft, was die Abwanderung nach der Ausbildung deutlich befördert. 60 Prozent aller Junggesell*innen verlassen das Handwerk kurz nach der Ausbildung. Die Mehrheit (79 Prozent) derjenigen, die in ihrem Handwerk bleiben, haben Angst vor Altersarmut. Auch die Arbeitszeiten sind bei jedem fünften Handwerker mit über 48 Wochenstunden sehr lang. Darüber hinaus wird in 54 Prozent aller Handwerksbetriebe keine Weiterbildung angeboten.

Die benannte Entwicklung sorgt dafür, dass die Fachkräfteproblematik im Handwerk sich eher weiter verschärft als verbessert. Deswegen muss gegengesteuert werden. Mehr junge Menschen müssen gewonnen und zu Fachkräften ausgebildet werden, abgewanderte Fachkräfte zurückgewonnen und vorhandene Fachkräfte müssen die notwendigen Weiterbildungen bekommen, um sich Energiewenderelevanten Technologien anzueignen. In dem Positionspapier „Klimaneutralität 2045 erreichen – aktuelle Herausforderungen meistern – die benötigten Fachkräfte für das Handwerk gewinnen und halten“ zeigt der Deutsche Gewerkschaftsbund auf, wo die Herausforderungen liegen, und macht Lösungsvorschläge.


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