Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 029 - 23.02.2013

Ernst Breit gestorben

Am 22. Februar 2013 ist der ehemalige DGB-Vorsitzende Ernst Breit nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Zum Tode Ernst Breits erklärte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Samstag in Berlin:

"Die Deutsche Gewerkschaftsbewegung trauert um Ernst Breit. Der ehemalige DGB-Vorsitzende ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Seiner Frau, seinen Kindern, den Angehörigen, Freunden und Weggefährten sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus. Mit ihm hat die Gewerkschaftsbewegung einen ihrer Großen verloren.

Ernst Breit

Ernst Breit, 20.8.1924 - 22.2.2013. Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes von 1982 bis 1990. DGB

Wir Gewerkschafter sind stolz darauf, dass er einer von uns war

Ernst Breit wurde geachtet, verehrt und gemocht, weit über die Gewerkschaften und den DGB hinaus. In Wirtschaft und Politik wurde er geschätzt und genoss hohes Ansehen, auch nachdem er aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden war. Er war Zeit seines Lebens nicht nur aktiver Gewerkschafter, sondern auch ein engagierter Sozialdemokrat. Wir Gewerkschafter sind stolz darauf, dass er einer von uns war und dass wir gemeinsam mit ihm für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gestritten und gekämpft haben. Viele Kolleginnen und Kollegen erinnern sich noch heute gerne an die Zusammenarbeit mit Ernst Breit, an seinen typisch norddeutschen Humor, den er auch in schwierigen Zeiten nicht verloren hat.

Ernst Breit wurde 1924 in Rickelshof, Kreis Dithmarschen, geboren. Er gehörte zu jener Generation, die mit Leidenschaft und Tatkraft die Gewerkschaftsbewegung nach dem Krieg wieder aufgebaut hat. Im Jahr 1946 wurde er als Postinspektor Gewerkschaftsmitglied und bereits 1953 gelang er als ehrenamtliches Mitglied in den Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft (DPG). Lange Zeit war er Vorsitzender des Hauptpersonalrats der Deutschen Bundespost. Von 1971 bis 1982 war er Vorsitzender der DPG, bis er 1982 erstmals zum DGB-Vorsitzenden gewählt wurde. Schon damals schaute er über den nationalen Tellerrand hinaus. Er war sich der wachsenden Bedeutung Europas bewusst und übernahm 1985 auch das Amt als Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB). Später setzte er sein internationales Engagement als stellvertretender Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung fort.

Ernst Breit war Wegbereiter für die Gewerkschaftseinheit im vereinten Deutschland

Seine Amtszeit als DGB-Vorsitzender von 1982 bis 1990 war keine leichte. Da war die Auseinandersetzung mit der konservativ-liberalen Bundesregierung unter Helmut Kohl, deren so genannte geistig-moralische Wende sich auch auf die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik erstreckte. Gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften setzte Ernst Breit weitreichende Arbeitszeitverkürzungen durch, um Beschäftigung zu sichern und zu schaffen. Er musste die Krise um die Neue Heimat bewältigen. Und in seine Amtszeit fielen der Mauerfall und die deutsche Einheit. Er hat den Weg bereitet für die Gewerkschaftseinheit im vereinten Deutschland. Die Prinzipien der Einheitsgewerkschaft und der Gewerkschaftsfreiheit lagen ihm immer besonders am Herzen. Er hat viele Herausforderungen seiner Amtzeit gemeistert, mit eiserner Disziplin und Entschlossenheit, mit dem nötigen Geschick und einem klaren Kurs.

Für viele Gewerkschafter meiner Generation war Ernst Breit ein politisches Vorbild, für mich persönlich war er auch ein politischer Ratgeber. Seine aufrechte, geradlinige Art wird mir und uns weiter Vorbild sein. Nach innen hat er die DGB-Gewerkschaften geeint, nach außen klare Kante gezeigt. Sein Leitmotiv war dabei immer die menschliche Arbeit und ihr Wert. In seinem letzten Interview wurde er gefragt, was ihn ihm Rückblick auf sein Leben am meisten bewegt hat. Die Antwort war eben so kurz wie klar: "meine Arbeit".

Wir werden ihn vermissen."

Auf Wunsch der Familie bitten wir Sie, sich für Rückfragen bitte ausschließlich an die DGB-Pressestelle zu wenden.

Portrait und Lebenslauf von Ernst Breit finden Sie hier:

Frühere Vorsitzende des DGB


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