Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 069 - 30.04.2013

Inlandsnachfrage ankurbeln

Zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten sagte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, am Dienstag in Berlin:
 
„Der saisonal zu erwartende Rückgang der Arbeitslosigkeit ist nicht eingetroffen. Dies ist angesichts der Rezession in Europa und des damit verbundenen Rückgangs der Nachfrage aus den deutschen Hauptabsatzmärkten auch nicht verwunderlich. Wer soll sich in Europa noch hochwertige deutsche Produkte leisten können, wenn Armut statt Wohlstand das Schicksal von Millionen Menschen bestimmt? Das bekommen Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland ebenfalls zu spüren.

Zudem wird die Schwäche der Inlandsnachfrage immer sichtbarer, wenn außenwirtschaftliche Verwerfungen zunehmen. Denn wer hierzulande Armutslöhne erhält, kann nicht zu einer boomenden Binnenkonjunktur beitragen. Wenn zeitgleich europäische wie inländische Märkte einbrechen, können Verwerfungen schnell die bisher positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes beeinträchtigen.

Weder die Niedriglohnpolitik noch das rigorose Spardiktat in den südeuropäischen Staaten führen zu mehr Wachstum und Beschäftigung. Im Gegenteil: Die Arbeitslosigkeit in Europa hat schwindelnde Höhen erreicht, die Sparauflagen wirken wie eine Wachstumsbremse in den Krisenländern.

Nun muss endlich umgesteuert und das wirtschaftliche Ungleichgewicht in der Eurozone beseitigt werden. An dieser Stelle bekräftigen wir ausdrücklich die Forderung des EU-Sozialkommissars László Andor: Die deutsche Bundesregierung muss endlich flächendeckend für die Einführung von Mindestlöhnen sorgen. Zudem braucht es kräftige Lohnsteigerungen, wie die deutschen Gewerkschaften sie fordern. Das ist gut für Deutschland und seine europäischen Nachbarn: Denn so lässt sich die heimische Nachfrage ankurbeln, was der Euro-Zone insgesamt helfen würde, nicht weiter auseinander zu driften.“


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