Zu den Arbeitsmarktzahlen für den Monat April sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell am Mittwoch in Berlin:
„Die Zahl der Erwerbstätigen steigt konjunkturbedingt weiter, das ist erfreulich. Der private Konsum und die staatlichen Ausgaben sorgen neben der Auslandsnachfrage für volle Auftragsbücher. Die Neueinstellungen folgen. Kurzum: Die deutsche Wirtschaft ist in guter Verfassung. Das gilt aber nicht uneingeschränkt für den Arbeitsmarkt.
Trotz guter Arbeitsmarktlage gibt es immer noch Schattenseiten. Hinter vielen Arbeitsplätzen verbergen sich prekäre Jobs: unfreiwillige Teilzeit, befristete Stellen, Minijobs, Werkverträge, Leiharbeit. Obwohl etliche Betriebe über Fachkräftemangel klagen, bilden viele Unternehmen nicht aus. Zudem wird in manchen Branchen der Mindestlohn immer noch umgangen – auch weil mangelhaft kontrolliert wird. Das muss sich ändern. Der Niedriglohnsektor gehört ausgetrocknet. Das ist sozial, ökonomisch und politisch das Gebot der Stunde. Die Tarifbindung muss gestärkt, und die Mindestlohn-Kontrolldichte durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit auch in kleinen Firmen erhöht werden. Zudem müssen mit der Erleichterung der Allgemeinverbindlicherklärungen auch jene Unternehmen gezwungen werden, Tariflöhne zu zahlen, die mit Tarifflucht Lohndumping betreiben wollen. Gerade in guten wirtschaftlichen Zeiten gibt es keine Ausrede mehr für arbeitsmarktpolitische Missstände. Dafür muss die Große Koalition die Rahmenbedingungen schaffen – noch vor der Bundestagswahl.“
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