Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 033 - 04.03.2008

Frauenbündnis startet politische Initiative 'Ich bin mehr wert'

Gemeinsame Erklärung des Deutschen Frauenrates, der Business Professional Women Deutschland, des Deutschen Journalistinnenbundes, des Verbandes der medizinischen Fachberufe, des Deutschen Akademikerinnenbundes und des Deutschen Gewerkschaftsbundes:

„Fünfzig Jahre nach Inkraftreten des Gleichberechtigungsgesetzes in der BRD und der Einführung des Prinzips des gleichen Lohns für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit in den Römischen Verträgen existiert nach wie vor eine deutliche Kluft in der Bezahlung von Frauen und Männern. In Deutschland verdienen Frauen derzeit rund 22 Prozent weniger als Männer – und diese Schere geht weiter auseinander.

Dabei ist die derzeitige Frauengeneration im erwerbsfähigen Alter die bisher am besten ausgebildete aller Zeiten. Sowohl die private Wirtschaft als auch der öffentliche Dienst betonen, dass sie auf diese hoch- und höchstqualifizierten Kräfte nicht mehr verzichten können. Es ist daher Zeit, dass sich diese Entwicklung auch beim Entgelt widerspiegelt.

Die Diskriminierung von Frauen im Arbeitsleben, insbesondere die geringe Wertschätzung weiblicher Arbeit ist ein Skandal, der sich nicht durch Sonntagsreden lösen lässt. Vielfältige Handlungsstrategien, möglichst abgestimmt, sind das Gebot der Stunde.

So wie in der Familienpolitik seit einiger Zeit erkennbar, bedarf es auch in der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt einer engagierten Politik aller Beteiligten. Bessere öffentliche Kinderbetreuung führt nicht automatisch zu einer besseren Bezahlung von Frauen. Was wir brauchen ist ein Dreiklang aus Entgeltgleichheit, Karrierechancen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dabei sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert zu handeln.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2008 starten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften eine Aktionsserie unter dem zentralen Motto „Ich bin mehr wert“, deren Ziel es ist, die Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen endlich konsequent zu reduzieren. Viele weitere Verbände haben bereits ihre Unterstützung zugesagt, darunter die Business and Professional Women (BPW) Germany. Das größte deutsche branchenübergreifende Berufsnetzwerk für Frauen startete im vergangenen Jahr mit der „Initiative Rote Tasche“ eine Dialogkampagne zu Entgeltgleichheit und zeichnet auch für die Einführung des internationalen Aktionstages „Equal Pay Day“ in Deutschland am 15. April dieses Jahres verantwortlich.

Vielfältige Faktoren bewirken diese Entgeltunterschiede. Insbesondere die Berufswahl, die geringe gesellschaftliche Anerkennung weiblicher Arbeit als auch die kaum veränderte ungleiche Verteilung von bezahlter Arbeit und unbezahlter Fürsorge- und Hausarbeit behindern die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt.

Das notwendige Engagement der Tarifpartner auf diesem Feld kann in vielfältiger Weise gesellschaftspolitisch unterstützt werden. Dies gilt insbesondere in Bereichen der Niedriglöhne und in Branchen, in denen Tarifverträge und BetriebsrätInnen Seltenheitswert haben. Die Stärkung tarifvertraglicher Regelungen aber ist ein entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen Strategie. Dazu gehört u. a. aber auch mehr Aufklärungsarbeit, ein verbessertes Verbandsklagerecht im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sowie die Überwindung antiquierter Rollenbilder.

Links zu den Kooperationspartnern:

www.dgb-frauen.de; www.frauenrat.de;

www.bpw-germany.de, www.rotetasche.de, www.equalpayday.de

www.vmf-online.de

 

 


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