Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2013 sagte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Donnerstag in Berlin:
„Frauen in Deutschland erzielen heute zwar ebenso erfolgreich Berufs- und Bildungsabschlüsse wie Männer; häufig schneiden sie sogar besser ab. Auf dem Arbeitsmarkt werden sie allerdings ausgebremst. Erst kürzlich ergab ein OECD-Bericht, dass Deutschland bei der Gleichstellung von Frauen nach wie vor hinterher hinkt. Im internationalen Vergleich bekommen Frauen weniger Lohn als Männer, aktuell beträgt die Lohnlücke rund 23 Prozent.
Hinzu kommt die Belastung zu Hause. Viele Frauen müssen den Haushalt alleine stemmen, um für die Familie da zu sein, unterbrechen sie häufig ihre Erwerbsphase, arbeiten öfter in Teilzeit und verdienen selbst auf gleichen Positionen weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Folge: selten können Frauen mit ihrem Einkommen auf eigenen Beinen stehen, eine Familie ernähren oder gut für ihr Alter vorsorgen.“
Am Internationalen Frauentag fordern der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften deshalb:
- einen gesetzlichen Mindestlohn nicht unter 8,50 Euro je Stunde als Lohnuntergrenze einzuführen und alle Arbeitsverhältnisse ab der ersten Arbeitsstunde sozial abzusichern, weil Frauen besonders häufig zu Dumpinglöhnen und in prekärer Beschäftigung arbeiten;
- die Betreuungsinfrastruktur für Kinder und Pflegebedürftige qualitativ hochwertig auszubauen, damit Familie und Beruf vereinbar werden, sowie das Betreuungsgeld abzuschaffen;
- die Unternehmen gesetzlich zu verpflichten, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten;
- einen Rechtsanspruch auf die Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung, damit Frauen ihre Stundenzahl wieder aufstocken können. So können sie ihre Einkommen steigern und ihre Aufstiegschancen verbessern;
- mehr Frauen in Führungspositionen, damit Frauen Vorbilder sein können und die männlich geprägte Anwesenheitskultur in der Arbeitswelt hinterfragt wird.
Wir wollen bessere Bedingungen für eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen über alle Lebensphasen hinweg und ihre gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt. Deswegen: Heute für morgen Zeichen setzen.
Weitere Informationen finden Sie unter http://frauen.dgb.de/
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